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Auf einmal standen da mitten im Walde viele Menschen
versammelt. „Die warten auf mich," sagte der Förster; „denn
heute ist hier ein Holzverkanf anberaumt." — „Heda, guter Freund,
was sucht Ihr?" rief er; „Ihr mustert ja meine Tannen von unten
bis oben hinaus!" — „Ei," antwortete der ehrliche Schiffer, „ich
suche einen Mastbaum für mein Schiff; aber schlank und gerade
muß er sein!" — „Ihr sollt ihn haben!" entgegnet der Förster und
wendet sich an einen neuen Ankömmling. „Ich bin Klavier- und
Orgelbauer," sagt dieser, „und wünsche zu meinen Instrumenten
Fichten- und Tannenholz, welches auf felsigem Boden gewachsen
und daher recht fest ist." — „Gut, Euer Wunsch soll erfüllt werden!"
versetzt der Förster. „Und Ihr, schwarzer Gesell," spricht er zum
rußigen Köhler, „Ihr seid der wahre Holzwürger. Ist der große
Vorrat schon wieder aufgeräumt?" — „So ist es; und auf meine
Holzkohlen warten hundert Menschen, die ohne mich nichts ar¬
beiten können," antwortet der Kohlenbrenner. „Und was ist
Euer Begehr?" fragt der Förster einen andern. „Ich bin der
Spielwarenmacher, der für die kleinen Kinder die Zappelmänner,
Holzsoldaten, Holzpferdchen, Schäfereien und andre hübsche
Sachen fertigt; ich möchte mir hübsches, glattes Holz aussuchen,"
antwortet dieser; „seht Euch nur um, das werdet Ihr finden!"
— Jetzt tritt der Rußbuttenmann vor: „Herr Förster, ich bin
auch da! Kienrnß wird überall gebraucht!" — „Und Kienöl und
Terpentinöl auch!" sagt der Kienölsieder. „Ich erbitte mir die un¬
reifen Tannenzapfen und die Wurzeln und Äste der Kiefern." —
„Nurnicht die Fichtenäste etwa auch," wendet der Böttcher ein; „wo¬
von könnte ich sonst die großen Faßreifen machen?"
Der Apotheker kommt und begehrt den Samen der Tannen,
um ein Öl für die Kranken daraus zu pressen. Der Zinuner-
mann will Bauholz; der Schneidemüller Klötze, um Pfosten,
Bretter und Latten daraus zu schneiden. Der Gerber holt sich
die Rinde zur Lohe, aus welcher er dann später die brennbaren
Lohkuchen macht. Der Brunnenbauer verlangt Kiefernholz zu
Röhren, der Dachdecker Tannenholz zu Dachschindeln, der Sieb¬
macher zu Siebrändern und der Schachtelmacher zu Schachteln.
Der Tischler, Böttcher, Drechsler, der Holzhändler — alle schreien
nach Holz, sodaß der geplagte Förster kaum weiß, wen er zuerst