— 1456 —
3. Entfernung der Obstbäume voneinander. Pflanze die
Obstbäume nicht zu engl Für Bayern gelten (wo es sich um Prämien
und Zuschüsse handelt) für den Abstand der Bäume voneinander folgende
Vorschriften:
Apfel- und Birnbäume 10512m,
Sußzlirschen
anderes Steinoohsft —
in der Reihe und von Reihe zu Reihe. Wo es aber möglich ist, sollten
in den Zwischenfeldern größere Abstände zur Unterkultur gelassen werden.
4. Ersatz abgängiger Bäume. Pflanze keinen jungen Baum an die
Stelle, wo ein alter entfernt wurde, weil hier die Erde gänzlich ausgemergelt
ist. Geht es aber durchaus nicht anders, so hebe eine Grube von wenigstens
2 m Breite und 80 em Tiefe aus und bringe in diese guten, fruchtbaren
Boden von einem Grundstück, auf dem noch kein Baum gestanden!
5. Beschneiden der jungen Bäume. Schneide beim Pflanzen
zunächst die überflüssigen Zweige aus! Hierauf kürze die Kronenzweige der
Steinobstbäume je nach ihrer Länge zur Hälfte bis auf 1/3 ihrer Länge ein!
Bei Kernobstbäumen verschiebe den eigentlichen Rückschnitt am vorteilhaftesten
auf das nächste Jahr. Schneide so, daß die Krone schön pyramidenförmig
wird und stets einen gut entwickelten Mitteltrieb hat! Laß nicht mehr
Zweige stehen, als dein Baum später Aste brauchen kann! Beschneide nur so
viel Jahre die Baumkrone, als nötig ist diese gut zu bilden! Geschah dies
und erstarkte der Stamm so, daß er die Krone tragen kann, so sorge nur
dafür, daß die Aste sich nicht kreuzen und die Krone nicht zum Dickicht wird!
6. Pflege der Obstbäume. Bäume im Ackerfeld schütze vor Be—
schädigung mit Pflug und Egge durch drei fest verbundene Pfähle, vor
Hasen und Schafen durch Einbinden mit Drahtgeflecht, Dornen, Reisig
oder Schilf! Die Baumscheiben behacke mehrmals im Jahre; je breiter sie
gehalten werden, desto besser ist es.
Moos, Flechten und sonstige Schmarotzerpflanzen sowie lose Rinde dulde
niemals an Stamm und Asten! Dürre Aste säge dicht am Astringe ab und
verstreiche die Wunden mit Baumwachs, Olfarbe oder auch Teer! Krebsige oder
brandige Stellen bestreiche im Winter mit unverdünntem Obstbaumkarbolineum!
Lespritze alle 23 Jahre gegen Ende des Winters bei frostfreier Witterung
Stamm und Krone mit einer Mischung von vier Teilen Kalkmilch und
einem Teil Karbolineum! Du vernichtest dadurch die Insektenlarven und
die Keime der Schmarotzerpflanzen. Entferne die Raupennester, schüttle im
Frühjahr Maikäfer und Rüsselkäfer ab und töte sie! Sammle sorgfältig das
wurmige Obst und beseitige es! Hege und pflege die insektenfressenden Vögel!
1. Düngung der Obstbäume. Dünge deine Obstbäume, so oft sie
in ihrem Holztriebe nachlassen! Mache zu diesem Zwecke unter- und außer—
halb der Zweigenden rings um den Baum Löcher oder Gräben, gieße Jauche
oder Kloake hinein! Auch Holzasche, Mist, Kompost sowie das Abwasser von
der Küche leisten gute Dienste. Obstbäume auf Grasboden bedürfen besonders
Lesebuch für unterfränkische Sonntagschulen.
u
10