fullscreen: Brandenburgisch-preußische Geschichte seit 1648, im Zusammenhang mit der deutschen Geschichte (3)

48 Der 7jähr.Krieg. Landshut. Liegnitz. Kolberg. Russen n. Österr.i. Berlin. Torgau. 
neuer Vertrag dahin abgeschlossen (Mai 1760), daß, wenn Österreich 
wieder in den Besitz von Schlesien und Glatz gelange, Rußland die Provinz 
Ostpreußen bekommen solle. An Frankreich stellte der Wiener Hof das 
Ansinnen, seine Kolonien in Amerika preiszugeben und sich durch Hannover 
zu entschädigen. 
1760. Veldzug in Schlesiens Auch in diesem Jahre drohte Fried- 
rich wieder eine Verbindung der österreichisch-russischen Streitkräfte. Beide 
hatten sich verabredet, sich vor Breslau die Hand zu reichen. Daher 
rückte der österreichische Feldherr Laudon von Böhmen über das Gebirge 
nach Schlesien, vernichtete bei Landshut (westl. v. Schweidnitz) das Corps 
des preußischen Generals Fouque und schritt zur Belagerung der Stadt 
Breslau, die von General Tauenzien auss nachdrücklichste verteidigt 
wurde. Als dann Prinz Heinrich heranzog, gab Laudon die Belagerung 
Breslaus aus. Durch diesen Zug vereitelte Prinz Heinrich auch die Ver- 
einigung der Russen, welche schon die schlesische Grenze überschritten hatten, 
mit den Österreichern. Kurz vorher war Friedrich aus Sachsen nach 
Schlesien aufgebrochen und Daun ihm zur Seite dahin gefolgt. Dieser 
zog die österreichischen Truppen unter Laudon und Lascy sowie ein 
russisches Corps an sich und faßte den Entschluß, Friedrich anzugreifen. 
So kam es zur Schlacht bei Liegnitz (15. Aug.), in der Friedrich 
seine Gegner schlug. 
[Russen und Österreicher in Berlins Die russische Bundesgenossen- 
schaft hatte bis jetzt den Österreichern nur geringen Vorteil gebracht; auch 
die Belagerung Kolbergs durch die Russen in diesem Jahre war an 
der tapferen Verteidigung der Stadt durch den Oberst von der Hehde 
und durch die kühnen Angriffe des jungen Generals Paul von Werner 
gescheitert. Um so bereitwilliger zeigten sich die Russen, einen Plünderungs- 
zug nach Berlin zu machen. Als Russen und Österreicher mit großen 
Heeresmassen vor Berlin rückten, kapitulierte der Kommandant. Der Haupt- 
stadt wurden schwere Kontributionen auserlegt, Potsdam und Charlottenburg 
aber von den Österreichern und Sachsen in vandalischer Weise geplündert. 
Als Friedrich heranrückte, zogen die Feinde rasch wieder ab. 
[Verlust und Wiedergewinn Sachsens.^ Nun wandte sich Friedrich nach 
Sachsen, das ihm unterdes verloren gegangen war. Daun folgte ihm 
dahin und nahm westlich von Torgau auf den Süptitzer Höhen 
eine feste Stellung ein. Trotzdem griff ihn Friedrich hier an. Aber fein 
Angriff mißlang; die Preußen hatten ihre Kräfte zu früh verbraucht, der 
König selbst war von einer Kugel getroffen worden, was ihn nötigte, ins 
Dorf Elsnig zu reiten, um sich verbinden zu lassen. Aber Zieten siegte 
nachträglich noch auf dem rechten Flügel, so daß sich Daun zurückzog und den 
Preußen das Schlachtfeld überließ. Daun nahm darauf Quartier in 
Dresden; das ganze übrige Sachsen aber befand sich in der Hand Friedrichs. 
[Westl. Kriegsschauplatz.^ Die Erfolge der Franzosen auf dem westlichen 
Kriegsschauplatz entsprachen ebenfalls nicht den ungeheuren Anstrengungen, 
welche sie gemacht hatten. Ferdinand mußte zwar Hessen aufgeben, aber 
den Versuch der vereinigten französischen Armeen, in Westfalen ein- 
zudringen, vereitelte er durch ein glückliches Gefecht bei Warburg (nord- 
westl. v. Kassel).
	        
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