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Zeitalter der Revolution.
macht, das ich euch so glänzend zurückgelassen habe? Ich habe euch
Frieden zurückgelassen und finde Krieg; ich habe euch Siege zurückge¬
laffen und finde Niederlagen; ich habe euch Italiens Millionen zurück¬
gelassen und finde räuberische Gesetze und Elend. Was habt ihr mit
100,000 Franzosen gethan, die ich kannte, mit den Gefährten meiner
Siege? Sie sind todt. So kann es nicht fortgehen, das würde uns
in drei Jahren unter die Tyrannei führen." Er ließ es nicht so fort¬
gehen, sondern stürzte die bisherige Verfassung; die Direktoren legten
freiwillig ihr Amt nieder, der Rath der Alten trat auf seine Seite und
den Rath der 500 ließ er durch ein Grenadierbataillon aus dem Saale
zu den Thüren und Fenstern hinausjagen. Frankreich erhielt bald eine
neue Verfassung (die vierte), welche das Werk Bonapartes war und von
der Republik nur den Namen stehen ließ. Bonaparte wurde erster
Konsul auf zehn Jahre; die beiden andern Konsuln, Lebrnn und
Kambaceres, erhielten nur berathende Stimmen. Der erste Konsul
besetzte alle Aemter unmittelbar oder durch den Senat; er hatte die Ent¬
scheidung über Krieg und Frieden; er umgab sich mit einem Staatsrathe
und einem Ministerium, in das er Talleyrand und den Revolutions¬
mann Fouche aufnahm, den einen als Minister der auswärtigen An¬
gelegenheiten, den andern als Polizeiminister. Ein Senat aus 80
reichbesoldeten Mitgliedern sollte aus den Departementallisten die Beam¬
ten und die Mitglieder des gesetzgebenden Körpers wählen. Dieser
bestand aus 300 Mitgliedern, welche die Gcsetzesvorschläge nur anneh¬
men oder verwerfen durften; ein Tribunal aus 100 Mitgliedern hatte
die Vorschläge der Negierung zu prüfen. Der Regierung stand es ferner
zu, die Präfekten der Departements und die Unterpräfekten der Bezirke
(Arrondissements) zu wählen. So hatte die Negierung mehr Gewalt,
als eine königliche früher ausgeübt hatte; die Nation nahm aber die neue
Verfassung willig an, denn sie wollte Ruhe und Frieden, diese aber
konnte nur ein „Herr" geben, wie bittere Erfahrungen gelehrt hatten.
Schlacht bei Klarengo (Len 14. Juni 1800).
Nachdem Bonaparte die Parteien von dem öffentlichen Schauplatze
durch seine Verfassung vertrieben hatte, errang er mit wunderbarer
Schnelligkeit auch den Frieden von dem Auslande. Er sammelte ein
Heer von 60,000 Mann und führte 35,000 Mann (16.—20. Mai)
über den großen Bernhard, welchen Paß die Römerheere der Kaiserzeit
vielmal und zwar selbst mitten im Winter überschritten haben; andere
Kolonnen drangen unter Türreau, Moncey, Chabran und Bethencourt
über den Mont-Cenis, den St. Gotthard, kleinen Bernhard und Sim¬
plón in Italien ein. Die Oesterreicher belagerten Genua und hungerten
es endlich aus; als aber auf einmal die Nachricht eintraf, Bonaparte