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sogenannten hydraulischen Mörtel oder Zement anzuvenden. 
Diesen stellt man aus Kalkarten her, die gleichzeitig eine be— 
stimmte Menge Rieselerde, etwas Ton, Eisen, Titan usw. enthalten. 
Man glüht sie im Brennofen und zermahlt sie zu feinem Pulver; 
auch setzt man gern zerriebenen Traß, d. i. verhärtete vulkanische 
Asche, zu. Wird solcher Mörtel mit Wasser angerührt, so verhärtet 
er bald, bekommt eine besondere Eestigkeit und lätßt nachher kein 
Wasser mehr eindringen. Soll der Mörtel auch Holzwerk bedecken, 
so wird letzteres zuvor mit Rohrstücken benagelt; in den Putz 
selbst werden auch wohl Kälberhaare eingemengt, um ihm gröbßere 
Haltbarkeit zu verleihen. 
Je mehr Feuchtigkeit eine Wand enthält, je jünger sie also ist 
oder je leichter sie von außen her Wasser durchläßt, desto unge- 
sunder wird das Zimmer. Am gefährlichsten werden solche Mauern 
in Schlafzimmern. Das Wohnen in solchen Gemächern erzeugt in 
kürzerer oder längerer Zeit Gichtübel, und nicht selten ist es, daß 
ein Gichtleidender durchaus nicht die Ursache auffinden kann, durch 
welcehe er sich seine Krankheit zugezogen hat, während sie doch 
ihren Sitz in den Nanden der Wohnstube oder des Schlafgemachs 
hat. Es ist also nicht nur für den Maurer, sondern für jedermann, 
der ein gesundes Heim bewohnen möchte, von größter Wichtigkeit, 
einen prüfenden Blick auf die vier Wände zu werfen, die er bewobnt. 
(NMach Hermann Vagner, Entdeckungsreisen in der Wohnstube.) 
111. Hausmauern und Zimmerwände in gesundheitlicher 
Beziehung. 
Von der Hausmauer verlangt man, daß sie fest sei, sich trocken halte 
sowie die Wärme und den Schall schlecht oder gar nicht weiterleite. Zu 
massiven Wandmauern wird man im allgemeinen Material wählen, das 
poröser und lusthaltiger ist als das Fundamentmauerwerk. Hau- oder Bruch— 
steine wird man dementsprechend auszusuchen haben. Wo es auf große 
Schnelligkeit bei der Errichtung von Mauerwerk ankommt, wird man mit 
Vorteil Betonmauern aufführen. Diese sind ungefähr von gleicher Porösität 
wie Ziegelsteinmauerwerk. Für porösere Außenwände gibt man zum Zement 
verschiedene Zusätze. Z. B. mischt man ein Teil Zement mit 30 Teilen 
Zusatz und einer entsprechenden Wassermenge so, daß die Masse einen Brei 
wie feuchte Gartenerde gibt. 
Zu Grundmauern aus Ziegelmauerwerk muß man sehr stark gebrannte 
Steine nehmen, schwächer gebrannte und porösere für Außen- und Innenwände. 
Will man die Wände sehr porös haben, so mischt man Ton mit (etwa 
20 — 40 9 der Masse) Torf oder Kohlengrus, Sägespähnen, Häcksel u. dergl. 
Guter Ton und scharfes Brennen ist aber hierbei erforderlich. Mauern aus 
solchen Steinen trocknen sehr schnell aus. Die Umfassungsmauern haben 
11 Normalsteinstärle; bei mehr als 2 Stockwerken erhält das untere Stock— 
werk Tragmauern von 2 Steinstärken; bei 5 Stockwerken aber muß das 
unterste schon 213 Stein stark sein. Kellermauern rechnet man 15 Stein 
stärker als Mauern des Erdgeschosses. Die Aussparung von Isolierluftschichten 
in massiven Mauern hat den Vorteil, daß die Wände im Winter wärmer,
	        
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