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mit in unsre Betrachtung hereinzuziehen; doch wollen wir noch einiger 
hervorragender Kaufleute gedenken, die durch ihre Tätigkeit Marksteine 
anf ihrem Arbeitsgebiete setzten. Teilweise nach einigen Lesebüchern) 
228. *Kaufmännische Bahnbrecher. 
Eines der ältesten deutschen Handelshäuser, dessen Reichtum und An— 
sehen sprichwörtlich geworden war, ist das der Fugger in Augsburg. 
Die Fugger, ein seit 1530 in einer Linie gräfliches, seit 1803 in 
der anderen fürstliches Adelsgeschlecht, welches noch heute in Bayern und 
Württemberg begütert ist, stammen von einem einfachen Webermeister ab. 
Johannes Fugger war Webermeister im Dorfe Graben bei Augsburg. 
Sein ältester Sohn Johannes oder Haus trat bei einem zünftigen Weber— 
meister in Augsburg in Arbeit, um sich dann später selbst als Weber— 
meister dort niederzulassen. Er war ein für seine Zeit vielgereister Mann, 
der mit scharfem Blick über das Handwerk hinaus dessen Beziehungen 
mit dem großen Markte des Lebens erkannt hatte. Er fing, nachdem er 
sein Meisterstück als Weber abgelegt und in die Weberzunft zu Augsburg 
aufgenommen worden war, mit seiner in eigner Werkstatt angefertigten 
Leinwand einen Handel an. Seine Warenmuster sandte er nach aus— 
wärts und reiste damit wohl selber auf die Messen, die bereits in ver— 
schiedenen Städten und an stark besuchten Wallfahrtsorten abgehalten 
wurden. So nahm er große Bestellungen entgegen und ließ seine Gesellen, 
deren Zahl immer größer wurde, auf Vorrat arbeiten. 
Bald war er einer der wohlhabendsten Angehörigen der Augsburger 
Weberzunft. Bei seinem Tode im Jahre 1409 hinterließ er seinen beiden 
Söhnen 3000 Gulden — ein in damaliger Zeit stattliches bürgerliches 
Vermögen — sowie ein blühendes Leinenwarengeschäft nebst Weberei. Die 
Söhne erwarben große Reichtümer und wurden die Stifter zweier adeliger 
Familien. Der zweite Sohn, Jakob, dehnte insbesondere das Geschäft 
nach Osterreich aus und gründete ein großes Warenlager in Venedig, dem 
wichtigsten Platze für den Handel mit dem Orient. Die Söhne Jakob 
Fuggers wurden vom Kaiser Maximilian geadelt. Der jüngste dieser 
Bruder, Jakob (der Jüngere), ist der eigentliche Gründer des Fuggerschen 
Weltruhmes. Ursprünglich zum Geistlichen bestimmt, wurde er, nachdem 
vier seiner Brüder gestorben waren, Kaufmann. Er machte seine Lehre 
durch im Fuggerschen Lagerhause in Venedig und bereiste dann alle wich— 
tigen europäischen Handelsplätze. Nach Augsburg zurückgekehrt, stellte er 
sofort das gemeinsame Geschäft unter große neue Gesichtspunkte. Er 
tauschte gegen die einheimischen Erzeugnisse der Weberei sowie gegen 
deutsche Bergbauprodukte, wie Eisen, Kupfer, aber auch Zinn und edle 
Metalle, von Venedig die Waren des Orients ein und brachte Spezereien, 
Rohseide, Pelze, Edelsteine, Perlen, Korallen, Teppiche, Elfenbein, Reis, 
Südfrüchte und besonders Pfeffer auf den deutschen Markt. 
Die Auffindung des Seeweges nach Ostindien um das Kap der 
Guten Hoffnung brachte Fugger nicht lange in Verlegenheit. Statt von 
Venedig, bezog er nun seinen Bedarf von Antwerpen. Er setzte sich in 
Verbindung mit Portugal und Spanien und dehnte auch seine Beziehungen 
über Englaänd und die nordischen Reiche aus. Im Jahre 1505 wagte
	        
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