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52. Goldene Worte zum Nachdenken. 
a. 
Ich habe gute Dienerschaft; 
die Knechte heißen: Selbstgeschafft 
und Spätzubett und Aufbeizeit; 
die Mägde: Ordnung, Reinlichkeit; 
Durst, Hunger heißen Schenk und Koch. 
Hab' auch zwei Edelknaben noch, 
genannt Gebet und gut Gewissen, 
die, bis ich schlaf, mich wiegen müssen. 
— — (Rückert.) 
Besser hungrig zu Bette gehn, 
als mit Schulden aufzustehn. 
Besser arm mit Ehren, als reich mit Schande. — Einmal gestohlen, 
allzeit ein Dieb. — Die Katze läßt das Mausen nicht. — Gibst du dem 
Teufel den kleinen Finger, so nimmt er die ganze Hand. — Gelegenheit macht 
Diebe. — Der Hehler ist so gut wie der Stehler. — Unrecht Gut gedeihet 
nicht. — Wie gewonnen, so zerronnen. — Der ungerechte Pfennig verzehrt 
den gerechten Taler. — Unrecht Gut kommt nicht auf den dritten Erben. — 
Rechttun läßt sanft ruhn. — Ehrlich währt am längsten. 
Es gibt eine Höflichkeit des Herzens; 
sie ist der Liebe verwandt. Aus ihr 
entspringt die bequemste Höflichkeit des 
ãäußeren Betragens. Goethe.) 
Alle großen Männer sind bescheiden. 
Eessins. Gib niemand ungebetenen Rat, 
Das Alte wird nie alt, es wird es könnte, wenn befolgt, mißglücken 
nur alt das Neue. Rückert) und dir legt man die Schuld der Tat 
Beim Schöppchen Leeren als schwere Last dann auf den Rücken. 
über andre viel Neues hören, m eernd 
viel von andern zu andern sagen, Wer ist ein unbrauchbarer Mann? 
macht Rock und Ehre leicht abgetragen. Der nicht befehlen und nicht gehorchen 
(Joh. Trojan.) kann. Goethe.) 
Willst du dich selber erkennen, so sieh, wie die andern es treiben; 
wills du die andern verstehn, blick in dein eigenes Herz. 
Immer strebe zum Ganzen, 
und kannst du selber lein Ganzes werden, 
als dienendes Glied schließ an ein Ganzes dich an! 
Im engen Kreis verengert sich der Sinn; 
es wächst der Mensch mit seinen größern Zwecken. 
Kannst du nicht allen gefallen durch dein Kunstwerk: 
mach' es wenigen recht; vielen gefallen ist schlimm. Ethiller.) 
Dat kümmt wull mal, dat man fallt und findt nix. — 'n good Fröh⸗ 
stück is beter as'n ganzen Tag gor nir. — Een sin Uhl is'n annern sin 
Fleiß, Ordnung und Sparsamkeit 
sind der sicherste Schutz vor Not. Wo 
sie fehlen, helfen auch die besten Gesetze 
nichts. s Erupp.) 
Das Werkzeug spricht: Legst du mich fort, 
so leg' mich an den rechten Ort! 
Mit reichem Dank werd' ich's erfassen 
und nie von dir mich suchen lassen. 
— — cQbelfteine.) 
Wer sich nicht nach der Decke streckt, 
dem bleiben die Füße unbedeckt.
	        
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