73 
Damit warf er ihn von sich, und nun lag der Stein neben jenem, und 
sein gleiches Schicksal erfüllte ihm wenigstens so wie seine Sehnsucht nach 
Gleichheit. Die Mauer aber kam glücklich zustande. Fulda.) 
61. Vom Streiken. 
Wir haben gute Zeiten gehabt und schlechte, aber für die Arbeiter ist 
das Ergebnis immer dasselbe. Sie denken wenig an die Zukunft und fangen 
erst an zu sparen, wenn sie kein Geld mehr auf selbstsüchtige Genüsse zu 
berwenden haben. Ein Arbeitgeber von Bradford sagte bei Gelegenheit: „Vor 
fünf oder sechs Jahren hatte unser Handel einen so gewaltigen Aufschwung 
genommen, daß die Handel treibenden Klassen geradezu ihren Kopf verloren. 
Die Leute wurden rasch reich und waren so darauf versessen, Geld aufzuhäufen, 
daß es schien, als glaubten sie, das werde lein Ende nehmen. Die arbeiten— 
den Klassen nahmen teil an diesem Gedeihen und verloren ihrerseits ebenfalls 
den Kopf. Sie streikten, um höhere Löhne zu erringen und erreichten eine 
Zeitlang, was sie wünschten. Sie beschränkten die Produktion, und je weniger 
Stunden sie arbeiteten, desto mehr Geld wollten sie für ihre Arbeit haben, 
Und desio besser wollten sie leben. Aber dann kam die Zeit des Niedergangs, 
den keine Anstrengungen der Streils und der Vereinigungen aufzuhalten imstande 
waren.“ Der Arbeitgeber stellte den Arbeitern dringend vor, daß, wenn die 
Zeiten wieder besser verden sollten, sie ehrlich und treu ihre Pflicht erfüllen 
und ihr jetziges Verfahren, betrügerische Arbeit zu liefern und möglichst wenig 
für das Geld zu tun, ändern müßten. 
Auf einer Versammlung von Arbeitern in Edinburg rühmte ein Redner 
die Vorteile der Streils. „Meine Theorie ist die,“ sagte er, „arbeite so 
wenig als möglich, und laß dir so viel als möglich dafür bezahlen.“ Die 
Befoigung dieser Theorie würde zur vollständigen Entsittlichung der Arbeit, 
sie würde zur Faulheit, zur Leistungsunfähigkeit, zur Unredlichkeit führen. 
Fin oandrer Redner beleuchtete die Sache von der entgegengesetzten Seite. 
Er sagte: „die Gründung von Vereinigungen zu dem Zwecke, um Streiks 
hervorzurufen, sei im höchsten Grade unmoralisch. Vor kurzem sei er durch 
ne Straße von Edinburg gegangen und habe da einen Mann getroffen, der 
sehr langsam und gemächlich darin herumschlenderte. Ein vorübergehender 
Knabe habe zu ihm gesagt: Sie nehmen sich aber heute Zeit.“ Es ist 
meines Herrn Zeit,“ habe der Mann geantwortet. .Der Mann.“ fügte er 
hinzu, „habe sich eingeredet, daß bei dem Streiksystem des Arbeitgebers Verlust 
für die Ärbeiter Gewinn sei, und die Wirkung des ganzen Systems war doch 
hur, daß ein Stück gute Arbeit nicht gemacht wurde.“ 
Es würde sehr gut sein, wenn man den Arbeitern die Stellung, in 
welcher sie sich gegenwäͤrtig befinden, recht klar vor Augen stellen könnte. Sie 
haben jetzt mit den Arbeitern von ganz Europa und von Amerika zu wett⸗ 
cifern. Man pflegte sonst anzunehmen, daß die Überlegenheit unsrer Arbeit 
alle auswärtige Konkurrenz aus dem Felde schlage. Vielleicht war das früher 
der Fall; jetzt würde es eine vollständige Täuschung sein. Unsre internationalen 
Konkurrenten sind im Besitz aller Vorteile unserer besten Maschinen mit den 
neuesten Verbesserungen. Sie bauen selbst Maschinen. Sie haben gelernt, 
so schnell und so gut zu arbeiten wie unsere Arbeiter. 
Im richtigen Sinne sprach Holyake, ein bedeutender Engländer, indem 
er die Mißgriffe des englischen Veleinswesens tadelte und seine Meinung —
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.