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Gehe mit der Zeit, mit dem Fortschritt: höhere Geschicklichkeit,
kunstvollere Produktion. Das ist die Zauberformel, um die Gefahr,
welche dem Gewerbe von seiten der Maschine droht, wirksam zu
bekämpfen und zu überwinden. Nur Kunst und Lehre bringt
Gunst und Ehre.
8) Suche diejenigen zur Gesellschaft, die mehr können als du.
9) überwache deine Arbeiter und laß andere für dich die Frühschoppen
trinken. — „Meister muß sich immer plagen!“ —
Das Handwerk hat einen goldenen Boden; aber mit Schweiß
wird er rein gehalten.
Fröhlichen Sonn- und Feiertag aber keinen blauen Montag.
Prozesse, Karten, Wirtshaus, Würfel- und Kegelspiel bringen den
Bellelstab in die Werkstatt und rauben das Familienglück.
Zahle bar, und halte / auf Barbezahlung: Schulden sind Sorgen.
Suche Hilfe bei Darlehnskassen, Kredit-Genossenschaften und
Vorschußvereinen, niemals aber bei einem Wucherer.
Handwerker! unterschreibt keinen Wechsel; denn ihr überliefert euch
den meisten Fällen einem wildfremden Menschen auf Gnade
oder Ungnade.
Wir könnten viel, wenn wir zusammenständen. Einer für alle, alle
für einen! Seid einig, einig, einigl — Schilt nicht auf deine
Mitbewerber; sei besser als sie!
Führe genau Bücher! Merke dir alles „schwarz auf weiß“ und
frachte, jeden Tag mehr einzunehmen als auszugeben. Das ist
die Summe des ganzen wohlgeordneten Geschäftslebens. Ohne
Buchführung aber Unordnung, Verluste und Ruin.
Wer einer guten Lebensversicherung beitritt, bewahrt die Seinigen
dor mancherlei Sorgen. Bedenke, daß die Sparkasse auch für
dich eingerichtet worden ist! Viele Spargroschen geben am Ende
doch ein stattliches Kapitälchen.
18) Wenn es dir schlecht geht, so suche den Grund nicht außer dir.
Selbst ist der Mann und jeder seines Glückes Schmied.
19) Sei höflich! Mit dem Hute in der Hand kommt man durchs
ganze Land. Höflich sein kostet nichts ünd bringt viel ein.
20) Vernachlässige kleine Aufträge nicht, dem Auftraggeber sind sie oft
wichtiger als die großen.
Tue nichts halb; alle Halbheit ist vom Übel. Arbeite genau.
Genauigkeit kann nicht hoch genug angeschlagen werden. Verab—
scheue das „Billig und Schlecht“!
22) Halte auf ordentliches Werkzeug. Wie der Herr, so das Geschirr.
23) Sei vorsichtig in der Annahme von Kunden. Wenige, die zahlen,
sind besser als viele, die es nur zum Teil tun.
24) Besser eine kleine Werkstatt mit wenigen guten Arbeitern als ein
großes Atelier mit unzuverlässigen Leuten.
25) Halte stets die Augen offen und nutze jede Gelegenheit zum besten;
wer weiß, ob sie wiederkehrt?
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