Unförmliche Massen, plump und schwer,
mit Höhlen und Gassen in kreuz und quer;
was voll ist, wird hohl, und was hohl ist, wird voll,
der Peter nur weiß, was d'raus werden soll.
*
Das Stehende hängt, und das Hängende steht,
in des Formers Gehirn ist alles verdreht.
Das ist eine Kunst, die der Himmel schenkt;
nicht jeder kann denken, wie Peter denkt.
Und schlüpft er heraus aus dem greulichen Bau,
erklärt er voll Eifer dir alles genau,
so glaubst du ihm kaum, daß, was sich verwirrt,
ein Schiffsmaschinenzylinder wird. —
Jetzt stockt der Lärm, die Arbeit ruht;
fast feierlich wird es allen zu Mut.
Der Meister bietet dir kaum einen Gruß;
das ist seine Stunde, heut' kommt es zum Guß.
Dort hinten im Winkel saust das Gebläs.
Der turmhohe Ofen, in vollem Gefräß
schlingt Kohlen und Erze und Kalk in den Leib,
als fräße er alles zum Zeitvertreib.
Dann speit er mit zornigem Knall und Gekrach
die Flammengarben über das Dach.
Im knisternden Innern, glühend weiß,
rieselt in Bächen, der eiserne Schweiß.
Zehn Leute stehen, zu Arbeit bereit,
um Kessel und Näpfe und warten der Zeit.
's wird spät. Schon dämmert's im wällen Haus. —
„Jetzt! Achtung, Kameraden! Den Zapfen heraus!“
Und ein Glutstrom bricht aus dem Dunkel grell
mit Sprühen und Spritzen, ein wütender Quell.
Es füllen die Kessel sich groß und klein
mit dem weißen, brodelnden Feuerschein.
Gespenstige Krane schwingen sie fort.
Man hört nur Peters Kommandowori. —
Sie steigen, sie senken sich ohne Hast,
wie wenn Geister trügen die glühende Last.
Jetzt neigt sich der erste. Der blendende Strom
erleuchtet die Halle, bis unter den Dom
und stürzt, entflammend die schwärzeste Nacht,
die feurige Masse hinab in den Schacht.
Wie der Bau erzittert im plötzlichem Krampf,
die Form sich hebt im wallenden Dampf!
Wie es gurgelt und knallt, wie es bläst und saust,
und aus zwanzig Löchern die Flamme braust!