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2. Gruß an den Frühling.
1. Seht, nun ist es wieder grün,
und die bunten Blumen blühn;
Blümlein gelb und rot und blau,
seid gegrüßt in Feld und Au!
2. Und was flattert durch die Luft
lustig nach dem Frühlingsduft?
Schmetterling' im Sonnenstrahl,
seid gegrüßt viel tausendmal!
3. Und der Vogel singt sein Lied,
freut sich, daß der Winter schied.
Vöglein, singt durch Berg und Tal,
seid gegrüßt viel tausendmal!
4. Frühling, und so grüß' ich dich,
denn du kamst ja auch für mich,
gabst mir Freuden ohne Zahl,
sei gegrüßt viel tausendmal!
August Heinrich Hoffmann (r. Fallersleben).
3. Der Frühling.
Endlich ist der schöne Frühling wiedergekommen und schaut
mit freundlichen Augen unsre liebe Erde an. Länger durfte er
auch nicht ausbleiben; wir wollten das schöne Osterfest ohne
Frühlingsgrün und Blumen doch nicht feiern.
Wie schnell müssen Eis und Schnee verschwinden unter den
warmen Strahlen der Frühlingssonne! Lustig murmeln und
rauschen die Bächlein wieder, und alles fängt an zu grünen und
zu blühen. Die Bäume schmücken sich mit jungem Laube. Einige
Obstbäume entfalten schon ihre schneeweißen oder rötlichen Blüten.
Kräftig wächst das Gras auf der Wiese, und bald schmücken viele
bunte Blumen den grünen Rasen.
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