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mahlzeiten. „Nun bauen wir die Wohnstube!“ rief er dann, wenn
er zur Tür hereinkam.
Asmus Semper war krank. Da kam ein Mann, den nannten
sie immer Doktor Krause. Der nahm den ausgezogenen Asmus
auf die Knie, faßte seine Hand an, setzte ihm ein Blasrohr auf die
Brust und den Rücken und horchte. Dann sagte er etwas und
schrieb etwas auf und ging. Nun bekam Asmus immer einen Tee—
löffel voll etwas wundervoll Süßes.
Das Beste an der Krankheit war der Doktor Krause. Der
trug immer den Kopf im Nacken und guckte in den Himmel. Auf
dem Kopfe hatte er einen Hut, der war so schwarz und lang und
rund wie ein Ofenrohr. Auf dem Rücken hielt er einen Spazier—
stock, und auf die Krücke dieses Stockes legte er seinen Kopf. Das
war der Mann, der die Krankheiten wegmachte, und nun wollte
Asmus Doktor Krause werden.
Der Stock, der dazu gehörte, fand sich bald. In den Himmel
gucken, das konnte er auch, aber der lange schwarze Hut! Der
Hut! Asmus bat seinen Vater, ihm einen zu kaufen; aber das
half nicht. So mußte er ohne solchen Hut Doktor werden, und
das ging auch vorzüglich. Wenn die Nachbarn an Sommertagen
vor der Türe standen, trat Asmus an sie heran, genau wie Doktor
Krause. Und dann machte er dessen Stimme nach, so gut er konnte,
und sagte: „Ich bin Doktor Krause. Haben Sie Leibschmerzen?“
Und die Leute gaben ihm zum Lohne Apfel und Pfeffernüsse.
Otto Ernst.
18. Schulreim.
Ein wackres Kind vom Schlaf erwacht,
sobald das Feuer im Ofen kracht,
fährt aus dem Bett und wäscht sich frisch
und stellt sich munter an den TCisch,
spricht sein Gebet, schlägt auf das Buch
und lernt noch einmal seinen Spruch.
Das macht schon einen heitern Mut,
das Frühstück schmeckt nochmal so gut.