Kuckuck ruft in dem grünen Walde. Bienen und Käser summen
durch die Luft. Der Gärtner gräbt und pflanzt im Garten. Der
Landmann pflügt und sät im Felde. Der Hirte treibt die Herde
auf die Weide. Die Kinder aber spielen im warmen Sonnenscheine
und freuen sich der schönen Frühlingszeit. Überall herrscht fröhliches
Leben. Hessisches Lesebuch.
Die Wiese grünt, der Vogel baut,
der Kuckuck ruft, der Morgen taut,
das Veilchen blüht, die Lerche singt,
der Obstbaum prangt, der Frühling winkt.
August Hoffmann von Fallersleben.
28. April.
Vor kurzem, da war die Erde noch weiß,
und nun wird's überall grün.
Vor kurzem, da stand der Bach noch voll Eis,
wo lustig die Wellen nun ziehn.
Und sieh! o sieh! — hab' ich recht geschaut?
Ein Veilchen! Wie das mich freut!
Und der Vogel im Fliederbusch singt so laut:
O du prächtige Frühlingszeit! Robert Reinick.
29. Der Frühling erwacht.
1.
Meine Mutter sagte gestern: „Es wird Zeit, daß wir den Garten
vorrichten.“ Heute nimmt sie Spaten und Rechen und geht in den
Gemüsegarten. Ich gehe auch mit und trage ein Körbchen mit
Sämerei. Im Garten macht die Mutter ein Beet zurecht und sät
Salat darauf.
Auf dem Pflaumenbaume neben dem Beete schmettert ein Fink.
Im Nachbargarten schlägt auch einer. Nun wieder unser Fink.
Einer will den andern übertreffen. Jetzt setzen sie einmal aus.
Unser Fink fliegt ganz dreist auf das Beet herab und dreht sein
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