Contents: Die Geschichte der Deutschen

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Herzog auf keinerlei Weise bewegen, ihm die 
Heercöfoige nach Italien zu leisten. 
Dennoch brach e Friedrich durch seinen an- 
gestrengten Eifer ein ansehnliches Heer zusam¬ 
men, mit dem er im Jahr 1174 «lach Italien 
arfbrach. Der Druck seiner Beamten harte 
dort wahrend seiner Abwesenheit die Erbitterung 
nur gesteigert, und er fand die lombardischen 
Sradre zu einem verzweifiungsvollen Kampfe 
gerüstet. Unter der Zerstörung von Susa, der 
vergeblichen Belagerung vou Aleffandria und ei¬ 
nem Waffenstillstand verfloß eine geraume Zeit, 
bis endlich der entscheidende Augenblick nahte. 
Bet Lignano streßen im Jahr 1176 die Heere 
auf einander und nach einem harten, heißen, 
blutigen Kampf wurde das Heer des Kaisers 
geworfen und zertrümmert. 
Schmerzlich traf dieser Schlag des Kaisers 
stolze Seele, aber schmerzlicher war für ihn die 
Erfahrung, daß die Menschen, besonders die 
geistlichen Fürsten, seine Sache zu verlassen be, 
gannen, ais welcher die Gerichte Gottes cnkgc, 
gen seien. Er mußte sich nun mit dem Papste 
zu vergleichen suchen, ja er warf sich auf öf¬ 
fentlichem Platze zu Venedig vor ihm nieder 
und küßte ihm die Füße. Alexander 1!I. war 
ein fester und edeler Mensch, der ihm in Allem 
mir Bereitwilligkeit entgegen kam, selbst in Klei¬ 
nigkeiten seinem Starrsinn nachsah. Es wurde 
zwischen beiden Friede, und der Kaiser kehrte 
nach Teurschland zurück. 
Er kam dieses Mal das Herz voll Gram 
und Groll, vornehmlich aufgebracht über Hein, 
rich den Löwen, dem er sein Unglück großen 
Thetis beimaß, weil er ihm seine Hilfe so hals¬ 
starrig verweigert harte. Die Stimmung der 
Fürsten, die er aakraf, war allgemein gegen den
	        
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