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hatte. 2) Bei der Uebergabe sprach er: „Soldaten, hier sind
eure Fahnen; diese Adler werden euch stets zum Vereinigungs-
Punkte dienen, sie werden überall scyn, wo euer Kaiser sie zur
Verteidigung seines Thrones und seines Volkes für nöthig erach¬
ten wird!"
Schon vor der Krönung hatte Napoleon die Anerkennung
und Beglückwünschung der meisten Fürsten Europa's erhalten.
Außer England weigerten sich jedoch auch Nußland und Schweden,
und Oesterreich zögerte bis zum 14. August (1804), an welchem
Tage Europa durch die Kundmachung überrascht ward, daß Kaiser
Franz sich bewogen finde, nach dem Beispiele, welches früher
der russische Hof und so eben der neue Beherrscher von Frank¬
reich gegeben, auch dem Hause Oesterreich, in Rücksicht auf dessen
unabhängige Staaten, den erblichen Kaisertitel bcizulegen. —
Das Directorium hatte alle umliegende Staaten in Republi¬
ken verwandelt; Napoleon wollte sie nach dem Muster des Kaiser¬
reichs constituiren. Er fing mit Italien an. Eine nach Paris
beschicdcne Staatsconsulta der cisalpinischen Republik berief Napo¬
leon Bonaparte zum König von Italien. Ihr Vicepräsident
Mclzy trug ihm im Namen seiner Mitbürger die Krone an.
„Sire, — sagte er am Schlüsse seiner Rede — Sie wollten,
daß die cisalpinische Republik werden sollte, und sie ward. Wollen
Sie, daß die italienische Monarchie glücklich werde, und sic wird's."
Napoleon erklärte seine Bereitwilligkeit zur Annahme der Krone
mit dem Vorbehalte, sic, sobald cs die Umstände forderten, einem
seiner leiblichen oder Adoptivsöhne zu übergeben, und reiste darauf
in Begleitung seiner Gemahlin und Schwester nach Mailand ab,
das Königreich in Besitz zu nehmen. Am 26. Mai erfolgte seine
feierliche Krönung in der Domkirche fast auf dieselbe Art und
mit derselben Pracht, wie in Paris. Der Kaiser setzte sich selbst
*) 2C(ö bei der Beratschlagung über diese Wahl im Staatsrathe die
Einen den Löwen, den König der Thicrc, die Anderen die goldenen
Bienen der Merowinger, wieder Andere den gallischen Hahn verschlu¬
gen, nahm Napoleon das Wort und sagte: „Euer Hahn ist ein
Thier, -das auf dem Dünger lebt und sich von dem Fuchs fressen
läßt. Ich mag ihn nicht. Nehmen wir den Adler; er ist der Vogel,
welcher den Donner tragt und hellen Blickes in die Sonne schaut.
Die französischenAdler werden sich so viel Achtung und Ruhm erwer¬
ben, als früher die römischen."