Full text: Deutsches Lesebuch für städtische und gewerbliche Fortbildungsschulen

1566 — 
des Staates nennt man Monopol (Tabaks- und Salzmonopol) 
und dio vom Staate festgesetzten Preiss Monopolpreise. 
Nach Autenheimer. 
4. Var bezahlen! 
Gewöhne dich, bar zu zahlen! Das sei eine der ersten und 
wichtigsten Regeln. Barzahlung erleichtert den Verkehr, bewirkt 
rascheren Umsatz, ist überhaupt besser als jedes Kreditnehmen. Bar 
Geld ist für den Geschäftsmann viel wert, er verdient schneller dabei, 
und daß er im allgemeinen bei Barverkauf billiger liefern kann, das 
beweisen ja schon die üblichen 295 Skonto. Es wird übrigens mehr 
als 29 dabei verdient, denn das Betriebskapital wird bei Kasse— 
geschäften 44 62, 8-, auch 30- oder 50mal jährlich umgesetzi, bei 
Stundung oft nicht einmal. Wenn du etwas nicht gleich bar bezahlen 
kannst, so überlege doch erst, ob es nicht zu entbehren ist. Es wird 
sehr oft gehen, und du stehst dich besser dabei, als wenn du wochen⸗ 
monatelang die Sorge der Schulden mit dir herumträgst. — Eine 
Sorge ist es doch für jeden ordentlichen Menschen, Schulden zu haben. 
Das ist aber das Traurige, daß so viele Menschen leichtsinnig 
Schulden eingehen, daß so viele leichtfertig Sachen auf Rechnung 
kaufen, die sie niemals kaufen würden, wenn sie alles gleich bar be— 
zahlen sollten. 
Ich habe einmal einen Versuch und Vergleich angestellt, der über 
den Wert des Barbezahlens hübsche Aufklärung gibin Von meiner 
Wirtschafterin ließ ich die Hausbedürfnisse beim Kaufmann zwei volle 
Monate (Juli und Okltober) des Jahres „aufs Buch“ hoͤlen und 
zwei andere Monate (August und November) gegen bar, wobei mir 
täglich der nötige Betrag abverlangt werden mußte. Ich habe auch 
die Ausgaben aus diesen beiden letzteren Monaten notiert, und es liegt 
alles in Zahlen klar und deutlich vor mir. Für mich bedurfte es 
nur dieses Versuches, um eine schon lüngst gemachte Beobachtung 
zahlenmäßig zu belegen. 
Es waren im Juli aufs Buch geholt für 31 Mark 23 Pf. Waren. 
Im August, wo ganz die gleichen Bedürfnisse, in gleicher Höhe, aus 
der gleichen Quelle befriedigt werden mußten, waren nur 19 Mark 87 Pf. 
ausgegeben. 
Im Oktober (den letzten Tag, 31. nicht mitgerechnet) betrug 
die Rechnung 28 Mark 12 Pf. im November bei Barzahlung 22 Mark. 
In Summa also bei Buch 59 Mark 35 Pf. 
heibart 87 
Ich habe das monatliche Wirtschaftsgeld, letztere Zahl zu Grunde 
legend, für die Ausgaben beim Kaufmann hinfort auf 20 Mtk. be— 
messen, und es reichte. 
Die Unterschiede sind hier sehr schroff. — Es ist für die Wirt— 
schafterin viel schwerer, zur bestimmten Zeit täglich für eine klar und
	        
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