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tümer, 10000 Gulden dem Münchener Komitee. Je 500 Gulden
sandte er später einer Vereinigung, die in Erlangen zu Gunsten
der von den Dänen vertriebenen Geistlichen begründet worden war,
und dem Altonaer Frauenverein. „Es ist ein ehrenwertes Unter—
nehmen für diese vertriebenen Geistlichen, diese Märtyrer teutscher
Gesinnung,“ schrieb er an die eine, und dem anderen drückte er seine
Freude aus:„Daß es noch teutsche Frauen gibt, die mit echt teutscher
Gesinnung ihren leidenden Brüdern zu helfen suchen.“ „Überflüssig
wäre es hier zu wiederholen, welchen Anteil ich an dem Geschicke
Schleswig⸗Holsteins genommen, und wie die Wendung, welche
diese Angelegenheit genommen, mein teutsches Herz schmerzt“ oder
„An Schleswig-Holstein denkend, blutet mein teutsches Herz“,
bekundet er bei anderer Gelegenheit. Als am 1. Januar 1859
Napoleon dem österreichischen Gesandten erklärte: „Ich bedaure,
daß die Beziehungen zwischen unsern Regierungen nicht mehr so
gut sind wie früher,“ setzte dieser welschen Drohung, die wie ein
Donnerschlag ganz Europa durchzitterte, wiederum Ludwig ein
kräftiges deutsches Wort entgegen:
„Das mit dem Lorbeer Hochbekränzte,
Das teutsch vor allem sich gezeigt,
In dem Befreiungskampfe glänzte,
NAur dies ist stille — Preußen schweigt?“
Der deutsche Bruderkrieg 1866 bereitete ihm bittere Schmerzen,
so daß er ausrief: „Ich hab' umsonst gelebt.“ Einer engeren Ver—
bindung mit Preußen war er abhold, obwohl er als König einmal
bekannte, ohne Friedrich den Großen stünde er vielleicht nicht an
diesem Platze; aber das Schutz- und Trutzbündnis mit Preußen
war ihm heilig. Seine Bedenken gegen die Übertragung der deut—
schen Kaiserwürde an den König von Preußen wären wohl ver—
stummt, wenn er ganz Deutschland noch im Kampf gegen Frankreich
gesehen hätte.
Ludwigs deutscher Sinn zeigt sich auch in Kleinigkeiten;
deutsche Eigenart war ihm heilig, wo er sie fand; darum widersprach
er als Kronprinz der Einlegung der dicken Albrecht Dürer⸗Türme
in Nürnberg: „Diese Menschen ruhen doch nie, bis alles so flach ist
wie ihre Schädel.“
In Munchen ließ er später die noch stehenden Teile der alten
Stadtbefestigung sorgsam erhalten, die Kreise der Provinzen erhielten
an Stelle der Bezeichnung nach Flüssen wieder ihre alten historischen