Vorwort.
Der solide, geistig und praktisch durchgebildete Handwerker⸗ und
Gewerbestand ist eine der wichtigsten Säulen der staatlichen und ge—
sellschaftlichen Ordnung; seine Hebung und Kräftigung ist deshalb
auch mit Recht ein Gegenstand unausgesetzter Fürsorge der Staats⸗
regierung und aller Vaterlandsfreunde. Namentlich verdient das
energische und zielbewußte Vorgehen der Staatsregierung, die ge—
werblichen Fortbildungsschulen immer vollkommener zu gestalten,
die lebhafteste Anerkennung.
über den Wert der Fortbildungsschulen, die zweifellos eins der
besten Mittel sind, dem Handwerkerstande aufzuhelfen und ihm den
„goldenen Boden“ zu erhalten, bez. wieder zu verschaffen, sind
alle Urteilsfähigen einig, ebenso darüber, daß ein gutes Les ebuch
das im Mittelpunkt des Unterrichts steht, durchaus notwendig ist
In der „Denkschrift über die Entwickelung der Fortbildungs—
schulen und der gewerblichen Fachschulen in Preußen während der
Jahre 1883 — 1890“, die „mit Genehmigung des Herrn Ministers
für Handel und Gewerbe den Mitgliedern der ständigen Kommission
für das technische Unterrichtswesen im April 1891 vorgelegt“ wurde,
wird nun darüber Klage geführt, daß es „vor allem an guten
Lesebüchern fehle“.
Diese Klage veranlaßte den Herrn Verleger, an uns die Auf—
forderung zu richten, ein geeignetes ‚Deutsches Lesebuch für Fort—
bildungsschulen“ herauszugeben. Wir sind diesem ehrenvollen Auf⸗
trage um so lieber nachgekommen, als wir durch mehrjährige prak—
tische Thätigkeit an Fortbildungsschulen sowohl die Bedürfnisse dieser
Schulen, als auch die einschlägige Litteratur genau kennen gelernt
haben.
Als Norm bei Herstellung des vorliegenden Buches diente uns
einerseits der bekannie Erlaß des Königlich Preußischen Unterrichts⸗