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Lesestücke aufgenommen, die alle Handwerker interessieren. Dramen
fehlen in unserm Buche nur deshalb, weil dieselben für einen sehr
billigen Preis (1020 Pf.) anderweitig zu haben sind. Wir sind
der Ansicht, daß wenigstens einige Dramen — wie z. B. Wilhelm Tell,
Minna von Barnhelm ꝛc. — in jeder Fortbildungsschule gelesen
werden sollten.
Daß alle Stücke des Lesebuchs in der Schule gelesen und ver—
arbeitet werden, halten wir nicht für notwendig. Unser Buch will
nicht nur ein Schulbuch, sondern auch ein Haus- und Familien—
buch sein, das dem Lehrling über seine Lehrzeit hinaus, dem Gesellen
in der Werkstätte und auf der Wanderschaft, dem Meister im Geschäft,
im staatsbürgerlichen und sozialen Leben als guter Freund zur Seite
stehen will.
Durch Herausgabe zweier, nach demselben Plane verfaßten Bände
haben wir dem geistigen Standpunkt der einzelnen Schulen Rechnung
zu tragen gesucht. Der erste Band ist einfacher gehalten, der zweite
stellt an die Fassungskraft höhere Anforderungen. Für viele Schulen
wird der erste Band ausreichen, andere werden beide Bände nach—
einander, einige vielleicht nur den zweiten Band gebrauchen können.
Somit übergeben wir unser Werk den Behörden und Fachgenossen
zur wohlwollenden Beurteilung und den Gewerbetreibenden zur flei—
ßigen Benutzung. Verbesserungvorschläge werden von uns mit Dank
entgegengenommen und in der zweiten Auflage gewissenhaft verwertet
werden.
„Gott segne das ehrsame Handwerk!“
Schneidemühl und Berlin,
im September 1891.