Full text: Deutsches Lesebuch für städtische und gewerbliche Fortbildungsschulen

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Ein wackerer Soldat soll sein Vaterland und sein Volk 
über alles lioben und gern seinen letzten Blutstropfen ver- 
spritzen, wenn das liebe Vaterland in Gefahr steht. 
Ein wackerer Soldat soll immer Gott vor Augen haben 
und Gottes Gebote tief ins Herz geschrieben tragen, dass aueh 
keino Gewalt ihn zwingen könne, vider Gottes Gebote zu tun. 
Ein wackerer Soldat soll dio Gerechtigkeit und Preiheit 
ũber alles lioben und für diese freudig sein Schwert ziehen; denn 
ein anderer Krieg gefallt Gott nicht, der einst von jedem Tropfen 
unschuldig vergossenen Blutes Rechenschaft fordeèrn vwird. 
Ein wackerer Soldat soll nicht prunken mit der äusseren 
Ehre, noch sich auf Litelkeit blähen, sondern dié Treue gegen 
das Vaterland soll seine Ehre sein und sein stiller Mut seine 
höchste Zierdo. E. A. Arndt. 
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5. Reiters Morgengesang. 
L. Morgenrot, 
Leuchtest mir zum frühen Tod! 
Bald wird die Trompete blasen, 
Dann muß ich das Leben lassen, 
Ich und mancher Kamerad! 
2. Kaum gedacht, 
War der Lust ein End' gemacht. 
Gestern noch auf stolzen Rossen, 
Heute durch die Brust geschossen, 
Morgen in das kühle Grab! 
3. Ach wie bald 
Schwindet Schönheit und Gestalt! 
Tust du stolz mit deinen Wangen, 
Die mit Milch und Purpur prangen, 
Ach, die Rosen welken all'! 
4. Darum still 
Füg' ich mich, wie Gott es will. 
Nun, so will ich wacker streiten, 
Und sollt' ich den Tod erleiden, 
Stirbt ein braver Reitersmann. 
Wilhelm Hauff. 
6. O Straßburg. 
1. O Straßburg, o Straßburg, du wunderschöne Stadt! 
Darinnen liegt begraben so mannicher Soldat. 
2. So mancher, so schöner, auch tapferer Soldat, 
Der Vater und lieb' Mutter böslich verlassen hat. 
3. Verlassen, verlassen! es kann nicht anders sein! 
Zu Straßburg, ja zu Straßburg Soldaten müssen sein. 
4. Der Vater, die Mutter, sie gingen vor's Hauptmanns Haus: 
„Ach Hauptmann, lieber Herr Hauptmann, gebt uns den Sohn heraus!“ 
5. Euren Sohn kann ich nicht geben für so und so viel Geld; 
Euer Sohn, der muß hier sterben im weit' und breiten Feld. 
6. Was lauft ihr, was rennt ihr nach fremdem Dienst und Land? 
Es hat's euch niemand geheißen, dient ihr dem Vaterland! 
Volkslied.
	        
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