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IV. Muttersprache,
PHeimat und Vaterland.
103. Mutterspracht.
Muttersprache, Mutterlaut,
Wie so wonnesam, so traut!
Erstes Wort, das mir erschallet,
Süßes, erstes Liebeswort.
Erster Ton, den ich gelallet,
Klingest ewig in mir fort.
Sprache schön und wunderbar
Ach, wie klingest du so klar!
Will noch tiefer mich vertiefen
In den Reichtum, in die Pracht,
Ist mir's doch, als ob mich riefen
Väter aus des Grabes Nacht.
UAch! wie trüb ist meinem Sinn,
Wenn ich in der Fremde bin,
Wenn ich fremde Zungen üben,
Fremde Worte brauchen muß,
Die ich nimmermehr kann lieben.
Die nicht klingen wie ein Gruß.
Klinge, klinge fort und fort,
heldensprache, Liebeswort!
Steig empor aus tiefen Grüften,
Längst verschollnes altes Lied!
Leb aufs neu' in heilgen Schriften
Daß dir jedes Herz erglüht!
überall weht Gottes Hauch,
Hheilig ist wohl mancher Brauch;
Aber soll ich beten, danken,
Geb' ich meine Liebe kund,
Meine seligsten Gedanken,
Sprech' ich wie der Mutter Mund.
M. v. -„chenkendorf.