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Daß dem so ist, verdanken wir Kaiser Wilhelm, Seiner nie wankenden
Pflichttreue, Seiner unablässigen, nur dem Wohle des Vaterlandes gewid—
meten Tätigkeit, gestützt auf die von dem preußischen Volke unwandelbar
bewiesene und von allen deutschen Stämmen geteilte opferfreudige Hingebung.
Auf Mich sind nunmehr alle Rechte und Pflichten übergegangen, die
mit der Krone meines Hauses verbunden sind, und welche Ich in der Zeit,
die nach Gottes Willen Meiner Regierung beschieden sein mag,
getreulich wahrzunehmen entschlossen bin. — Durchdrungen von der Größe
Meiner Aufgabe wird es Mein ganzes Bestreben sein das Werk in dem
Sinne fortzuführen, in dem es begründet wurde, Deutschland zu einem
Horte des Friedens zu machen und in Übereinstimmung mit den ver—
bündeten Regierungen sowie mit den verfassungsmäßigen Organen des
Reiches wie Preußens die Wohlfahrt des deutschen Landes zu pflegen.
Meinem getreuen Volke, das durch eine Jahrhunderte lange Geschichte in
guten wie schweren Tagen zu Meinem Hause gestanden, bringe Ich Mein
rückhaltloses Vertrauen entgegen. Denn Ich bin überzeugt, daß auf dem
Grunde der untrennbaren Verbindung von Fürst und Volk, welche,
unabhängig von jeglicher Veränderung im Staatenleben, das unvergäng—
liche Erbe des Hohenzollernstammes bildet, Meine Krone allezeit ebenso
sicher ruht, wie das Gedeihen des Landes, zu dessen Regierung Ich nun—
mehr berufen bin, und dem Ich gelobe ein gerechter und in Freud' wie
Leid ein treuer König zu sein. Gott wolle Mir seinen Segen und Kraft
zu diesem Werke geben, dem fortan Mein Leben geweiht ist!
Berlin den 12. März 1888.
Friedrich.
122. Kaiser kriedrich III.
Letzte kahrt.
(6. Juni 1888.)
„lsch säßge wohl gern“ (er sprach es stumm)
„Noch einmal die Nätze hier herum,
flm liebsten auf Hltaseltond zu,
Und ihr kommt mit, die kinder und du.“
Das Dorf, es lag im Sonnenschein,
In die stille Kirche tritt er ein,
Die Dände weiß, die kenster blank.
Zzu beiden Seiten nur Bank an Bank,
Und auf der letzten — er blickt empor
fluf Orgel und auf Orgelchor