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B. Aus dem Wirtschaftsleben
der Vergangenheit.
15. das hanclwerk in der Urzeit und bei den sermanen.
rüft man die Bedingungen für die Entwicklung des Handwerks,
so ergibt sich, daß es als öffentliches Gewerbe und Nahrungs—
2 stand nur bei solchen Völkern entstehen kann, die Mmeben der
Seßhaftigkeit auch schon eine gewisse Stufe der Entwicklung
und Kultur erreicht haben. Vergebens suchen wir es bei den Horden wilder
Völker, bei den Hirtenvölkern, die unstät die weite Steppe durchstreifen, bei den
rauhen Stämmen, die sich in unwirtlichem Bergland von dem Ertrage der
Jagd ernähren oder den ältesten Anwohnern der Fluß- und Meeresgestade, die
zur Fristung ihres Lebens den Fischfang betreiben. Sie alle führen ein Dasein,
arm an Bedürfnissen, und was sie für das Leben brauchen, das bereiten sie mit
eigener Hand. Die Hütte zimmern sie aus rohen Baumstämmen, das arm—
selige Gewand fertigen sie aus den Fellen erlegter Tiere, mit Steinen zer—
reiben sie das Korn zu Mehl und stellen aus Bein und Stein Messer und
Axt und aus Holz die notdürftigsten Geräte her. Aber auch wenn ein
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