Die älteste römische Verfassung.
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Die servianische Verfassung. Erst die servianische Verfassung
gab den Plebejern einen Anteil an der Regierung. Von jetzt an
wurden nämlich alle Patricier und Plebejer, welche Grundbesitz
hatten, in gleicher Weise zum Kriegsdienste und zur Steuer
(tributum) herangezogen. Der Name „Römisches Volk" (populus
Romanus) erstreckte sich jetzt also ans alle grundbesitzenden Patricier
und Plebejer.
Um die Lasten gerecht zu verteilen, wurde das Volk in
5 Klassen (classes) geschieden, von denen die oberste die voll¬
kommenste Kriegsausrüstung beschaffen mußte, die folgenden um
je ein Ausrüstungsstück unvollkommener ausgestattet waren, so daß
die letzte Klasse aus Leichtbewaffneten bestand. Die 5 Klassen
zerfielen wieder in zusammen 170 Centurien (Kompanieen zu
Fuß); dazu kamen noch 6 rein patricische und 12 teils Patricische,
teils plebejische Rittercenturien, welche den reichsten Bürgern
entnommen waren und vor den 5 Klassen rangierten. — Wie der
Kriegsdienst, ebenso war auch das Tributum nach jenen Ver-
mögensstusen geregelt. — Um die Aushebung der Bürgersoldaten
und die Erhebung der Steuern zu erleichtern, wurde das Gebiet
Roms (ager Romanus) in vier Tribus (Bezirke) geteilt, und all¬
mählich stieg diese Zahl ans 35.
Das Recht, welches diese neue Bürgerschaft besaß, war ansaugs
gering; sie versammelte sich aus Berufung des Königs in den Cen-
turiatcomitien (comitia centuriata) und stimmte über einen
Angriffskrieg ab. Alle übrigen Staatsrechte verblieben den
Patriciern allein in ihren Curiatcomitien.
Die Religion. [Entwicklung der römischen Religion.] Die
Religion der Römer übte sowohl aus das Leben des Einzelnen,
als auch aus das gesamte Staatswesen einen mächtigen Einfluß
aus. Sie bestand, wie bei den Griechen, ursprünglich in einer Na-
tnrverehrung ohne Bilder und Tempel. Später dachte man sich
unter den Gottheiten bestimmte Personen. Dann, als die Römer
mit den Griechen bekannt wurden, vermischten sich vielfach die
Götter beider Völker, oder griechische Götter wurden geradezu in
Rom ausgenommen. Endlich wanderten mit der Eroberung der
asiatischen Länder und Ägyptens auch die Götter dieser Völker
nach Rom.
[Wichtige Gottheiten.] Unter der großen Zahl von römi¬
schen Gottheiten seien nur folgende erwähnt:
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