Am Sonntagmorgen. April.
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Was sind mir das für Sachen:
Mit Weinen und mit Lachen
ein solch Gesaus' zu machen!
April! April!
Der weiß nicht, was er will.
2. O weh! O weh!
Nun kommt er gar mit Schnee
und schneit mir in den Blütenbaum,
in all den Frühlingswiegentraum!
Ganz greulich ist's, man glaubt es kaum:
Leut Frost und gestern Äitze,
heut Reif und morgen Blitze,
das sind so seine Witze!
O weh! O weh!
Nun kommt er gar mit Schnee!
3. Äurra! Äurra!
Der Frühling ist doch da!
And treibt der rauhe Wintersmann
auch seinen Freund, den Nordwind, an
und wehrt er sich, so gut er kann,
es soll ihm nicht gelingen,
denn alle Knospen springen,
und alle Vögel singen:
Äurra! Äurra!
Der Frühling ist doch da!
86. April.
Von Rudolf Löwenftein.
April, April!
Weiß nicht, was er will,
ist ein gar launischer Gesell,
bald düster, bald hell;
5 bald lacht er wie Maisonnenschein
dir freundlich und hell ins Äerz hinein
und grüßt dich mit Blicken, mit srühlingswarmen,
bald weint er und heult schier zum Erbarmen.
Bald läßt er des Sommers Strahlen blitzen,
Lesebuch für Vorschulen höherer Lehranstalten. Septiina. 5