Full text: [Band 1 = Unterstufe, [Schülerband]] (Band 1 = Unterstufe, [Schülerband])

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geradeso, wie es für den Stand und Rang eines jeden paßte. 
Als alle fertig waren, flog der ganze muntere Chor laut singend 
und trillernd zum Himmel empor, Gottes Lob und Ehre ver¬ 
kündend. Nur ein kleines, unscheinbares Voglern war ver¬ 
gessen worden, das war der Stieglitz. Ein Puterhahrr hatte 
ihn mit seinem radsörmigen Schwänze ganz verdeckt, und so 
hatte der liebe Gott den kleinen Schelm übersehen. Als er 
nun hervorkam aus seinem Winkel, war die Farbe fast ganz 
verbraucht. Traurig sah der Stieglitz bald in die leeren Farben- 
töpschen, bald zum lieben Herrgott auf. „Warte, du armer 
Kleiner," sagte Gott, „du sollst doch nicht ganz leer ausgehen," 
und sing an, aus allen Töpfchen und Schüsselchen die letzten 
Farbenreste auszutupfen und auf des Vögleins Wams zu 
streichen. 
Da war noch etwas Weiß und Blau 
von der Frau Schwalbe und dem Pfau. 
Davon bekam das Röcklein noch einige Streifen, und der 
Stieglitz schillerte bald in allen Farben. Aber immer entdeckte 
er noch einen Farbenrest und bat: 
„Ach, Herr, noch dieses Schwarz vom Raben 
und jenes Goldgelb möcht' ich haben." 
Und der Herr gab ihm auch das noch. Der Stieglitz 
war aber noch nicht zufrieden. Er erspähte in einem zer¬ 
brochener: Schälchen noch etwas Rot und bat abermals, ihm 
auch hiervon ein klein wenig zur Verzierung seines Röckchens 
zu gebe::. 
Da lachte der Herr und gab dem Fex 
noch auf den Kopf einen roten Klecks. 
Vergnügt besah nun der Stieglitz sein buntes Röckchen und 
zwitscherte dem Herrn seinen Dank. Dann flog er eiligst da¬ 
von, um die andern Vögel wieder einzuholen.
	        
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