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Das kam aber so:
Hans hieß eigentlich nicht Hans, sondern Hannchen. Weil
nun Hannchen ein klein wildes Ding war, weit wilder als
mancher Junge, weit wilder vor allen Dingen, als ihr eigener
kleiner Heinz-Bruder, nannte der Vater und die Mutter ihr
Hannchen kurzweg Hans. — Und bald wurde sie von allen,
die sie kannten, nicht anders wie „Hans" gerufen.
Von Heinz und Hans also möchte ich euch allerlei er¬
zählen.
2.
Kam der Vater des Mittags nach Hause, so ließen Heinz
und Hans alles stehen und liegen. „Guten Tag, lieber Vater!"
schrien sie lachend, sprangen ihm entgegen und umschlangen
jeder ein Bein und riefen: „Bitte, bitte, fliegen lassen!"
Ter Vater ergriff dann sein Hannchen unter den Armen, warf
es in die Luft und fing es wieder auf und ließ es auf dem
Arm schweben und tanzen und sang dazu:
„Seht doch nur mein Mädel an,
wie mein Mädel fliegen kann!
Just, wie so ein muntres Ding,
so eiil bunter Schmetterling.
Nicht doch! wie ein Bögelein
schwingt sich's in die Luft hinein.
Dabei piept es wie ein Spatz,
zwitschert wie ein Finkenmatz.
Halt ich's nicht am Röckchen fest,
sliegt's der Schwalbe noch ins Nest.
Fliegt mir fort durch Baum und Busch
hin zum Wald. Huihusch, huihusch!"
3.
Als Heinz und Hans sich an einem Sonntagnachmittag
wieder einmal müde gespielt hatten an ihren Siebensachen,