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und Verachtungen, so sträubt er Plötzlich seine Rückenstacheln in die Höhe
und reißt ihm damit den Schlund und die Eingeweide entzwei, und dann
hat der Hecht zum letzten Mal gefressen.
Hermann Wagner. (Gekürzt.)
71. Fuchs und Krebs.
Ein Krebs kroch aus einem Bach hervor auf das grüne Gras
einer Wiese, wo er sich gütlich that. Da kam ein Fuchs daher,
sah den Krebs langsam kriechen und sprach spöttisch zu. ihm:
»Herr Krebs, wie geht Ihr doch so gemächlich? Wer nahm
Euch Eure Schnelligkeit? Wann gedenkt Ihr über diese Wiese
zu kommen? Aus Eurem Gange merke ich wohl, daß Ihr besser
hinterrücks als vorwärts gehen könnt!“ Der Krebs war nicht
dumm; er antwortete alsobald dem Fuchs: „Herr Fuchs, Ihr
kennt meine Natur nicht. Ich bin edel und werth, ich bin
schneller und leichter und laufe rascher als Ihr und Eure Art.
Herr Fuchs, wollt Ihr mit mir um die Wette laufen. Ich setze
gleich zehn Mark zum Pfande.“ „Nichts wäre mir lieber,“ sprach
der Fuchs. „Wollt Ihr von Berlin nach Leipzig laufen oder von
Bremen nach Hamburg?“ „0 nein,“ sprach der Krebs, „das
Ziel wäre zu fern. Ich dächte, wir liefen eine halbe oder eine
ganze Meile mit einander, das wird uns beiden nicht zu viel
sein.“ „Eine Meile, eine Meile!“ schrie der Fuchs eifrig, und
der Krebs begann wieder: „Ich gebe Euch eine hübsche Vor¬
gabe; ohne daß Ihr die annehmt, mag ich gar nicht laufen.“
„Und wie soll die Vorgabe beschaffen sein?“ — „Ihr tretet
vor mich, und ich trete hinter Euch, daß Eure Hinterfüße an
meinen Kopf stoßen, und wenn ich sage: „Nun wohl hin! —
so heben wir an zu laufen.“
Dem Fuchs gefiel die Rede wohl, er sagte: „Ich gehorche
Euch in allen Stücken.“ Und da kehrte er dem Krebs sein
Hintertheil zu mit dem großen und starken haarigen Schwänze.
In den schlug der Krebs seine Scheren, ohne daß der Fuchs es
merkte, und rief: „Nun wohl hin!“ Und da lief der Fuchs, wie
er in seinem Leben noch nicht gelaufen war, daß ihm die Füße
schmerzten, und als das Ziel erreicht war, drehte er sich ge¬
schwind herum und schrie: „Wo ist nun der dumme Krebs?
Wo seid Ihr? Ihr säumt gar zu lange!“ Der Krebs aber, «1er
dem Ziele jetzt näher stand als der Fuchs, rief hinter ihm: „Herr
Fuchs, was will diese Rede sagen? Warum seid Ihr so langsam?
Ich stehe schon eine hübsche Weile hier und warte auf Euch?
Warum kommt Ihr so saumselig?“