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Georg. Und doch schleppen die Brüder das Haus beim Spazieren¬
gehen mit fort?
Vater. Wie ich sagte: ja.
Karl. Das ließe ich doch hübsch bleiben, daß ich ein Haus mit¬
schleppte, und wäre es auch nur so groß wie unser Taubenhaus.
Fanni. Wenn sie nicht im Hause wohnen, wo wohnen sie denn?
Doch nicht im Freien?
Vater. Nun — ja — wie man will.
Philipp. Aber sie schlafen doch in ihrem Hause?
Vater. O bewahre! Sie schlafen im Bette — und zwar alle in
einem.
Georg. Die zwei Brüder und die zwei Schwestern?
Vater. Ja, und die zwanzig Kinder auch dazu.
Henriette. Das muß ja ein fürchterlich großes Bett sein!
Vater. So groß als andere Betten auch.
Georg. Haben sie denn alle Platz darin?
Vater. Platz genug! Die Brüder mit ihren Kinderchen müssen
sich unten hin legen, und die Schwestern mit ihren Kinderchen legen sich
gewöhnlich auf die Bettdecke oder aufs Kopfkissen.
Fanni. Das Bett steht aber doch nicht im Freien, sondern im Haus?
Vater. In einem Hause steht's, aber nicht in dem, von welchem ich
vorhin sprach.
Georg. Warum denn nicht in dem?
Vater. Ei, weil sich dieses Haus auch mit ins Bett legt. — (Die
Kinder lachen.)
Karl. Ach, nun weiß ich, was mit dem Hause gemeint ist!
Fanni und Georg. Ich auch!
Karl. Es ist der Körper des Menschen.
Fanni. Und die beiden Schwestern sind die Hände.
Georg. Und die beiden Brüder sind die Füße.
Philipp. Und die zehn Knaben sind die Finger.
Henriette. Und die zehn Mädchen sind die Zehen.
Vater. Alles richtig! Nun werdet ihr auch wissen, wie jeder von
den zehn Knaben heißt, wie die Schwestern oben ins Haus gekommen sind
und noch mancherlei. Ihr könnt auch jetzt die kleinen Mädchen fragen,
warum sie so faul sind, und sie recht auszanken. Und Fanni soll die zehn
Knaben alle auf einmal jetzt noch ein lustiges Stückchen auf dem Klavier
spielen lassen. Karl Enslin.