fullscreen: Das Deutsche Reich (Bd. 1)

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liegt am Nordabhange des Thüringer Waldes, letztere zwischen Harz 
und Unstrut. Schwarzburg-Rudolstadt besitzt den größeren Teil^der 
Oberherrschaft und den kleineren östlichen Teil der Unterherrschaft. Bei 
Schwarzburg-Sondershausen ist es umgekehrt. Von Städten sind 
Rudolstadt (an der Saale, 13 000 Ew.) und Sondershausen (an der 
Wipper) zu nennen. In der Unterherrschaft von Schwarzburg-Rudol- 
stadt liegt der sagenhafte Kysfhäuser (S. 73). 
g) Das Fürstentum Reuß ältere Linie (316 qkm, 
71000 Ew., auf 1 qkm 223 Ew) mit der Hauptstadt Greiz. 
h) Das Fürstentum Reuß jüngere Linie (826 qkm, 
145 000 Ew., auf 1 qkm 175 Ew.) mit der gewerbreichen Residenz 
Gera (47 000 Ew.). 
Die thüringischen Staaten haben insgesamt (nur l1/2 Mill., 
also) nicht einmal so viel Einwohner wie Berlin. Der größte ist 
Sachfen-Weimar, das jedoch den Regierungsbezirk Eöln an Größe 
nicht erreicht, der kleinste Reuß ältere Linie, das kaum l/u von 
Sachsen-Weimar umfaßt und dem Kreis Ottweiler an Größe gleich- 
kommt. Am dichtesten ist Reuß ältere Linie, am dünnsten Schwarz- 
burg-Sondershausen bewohnt. 
9. vas Königreich Sachsen. 
1. Wir betrachten den nach Preußen größteil Staat Norddeutschlands, das 
Königreich Sachsen, ein reich gesegnetes Land. 
II. 1. Größe und Gestalt. Sachsen ist unter den deutschen König- 
reichen das kleinste; denn es hat einen Flächeninhalt von nur 
14993 qkm, aber 4'/z Mill. Einwohner. Es wohnen mithin auf 
1 qkm durchschnittlich 300 Menschen. Daher ist Sachsen von allen 
deutschen Ländern am dichtesten bevölkert. Bei gleicher Volksdichte 
müßte Deutschland mehr als 162 Mill. Einwohner haben. Der Gestalt 
nach stellt Sachsen ein ungleichseitiges Dreieck dar mit einem rechten 
Winkel bei Leipzig. Die kleinste Seite, von Süden nach Norden, bildet 
die Westgrenze, die mittlere, von Westen nach Osten, die Nordgrenze, 
die längste, von Südwesten nach Nordosten, die Südgrenze. Die größte 
Breite ist daher im Westen. 
2. Das Elbtal; die Gewässer des Landes. Das Königreich 
Sachsen liegt zu beiden Seiten der Elbe. Diese entspringt auf dem 
Riesengebirge und durchfließt zunächst das Königreich Böhmen in einem 
großen Bogen (S. 77). Nach ihrem Eintritt in das Königreich 
Sachsen durchbricht sie das Elbsandsteingebirge (S. 78), welches 
an landschaftlichen Schönheiten reich ist. Bei Pirna, einem wichtigen 
Versandplatze der Sandsteine des Elbfandsteingebirges, tritt die Elbe 
in einen breiten Talkessel ein, der bis Meißen reicht. Die altertüm- 
liche Stadt wurde von Heinrich I. gegründet und ist durch ihre 
Porzellanfabrikation weltberühmt. Hier wurde 1710 die erste Porzellan- 
fabrik in Europa angelegt. In der Mitte des genannten Talkesfels 
liegt Dresden (515000 Ew), die Hauptstadt Sachsens. Die Stadt 
breitet sich auf beiden Seiten der Elbe aus und ist Eifenbahnknoten-
	        
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