Full text: [Teil 3 = 4. Schuljahr, [Schülerband]] (Teil 3 = 4. Schuljahr, [Schülerband])

248 iSfi 0!i> 
heraus und kletterte an Tür und Fenster hinauf. Von dort hatte 
5 es seine Lust zu springen, sprang seinem Herrn in die Hand und 
einmal sogar einem Quäker, der grade in die Tür kam, auf seine 
breite Hutkrempe. Das Tierchen war mit allen Freunden des 
Hauses bekannt; wenn man es aber neckte, konnte es empfindlich 
beißen. Dadurch machte es sich noch berühmter. Höre, wie das 
io zuging! 
Als der Winter kam, fing es an, aus Werg, das man ihm 
brachte, sich Nester zu bauen, und dazu hatte es sich sonderbarer¬ 
weise die Rocktasche seines Herrn ausersehen. Wenn er abends 
seinen Rock an den Nagel hing, kletterte das Eichhörnchen mit 
15 seinem Werg im Maule, das es vorher, auf den Hinterbeinen 
sitzend und knucksend, zusammengerollt hatte, an der Tür hinauf, 
an dem Rock wieder herunter und in die Rocktasche hinein, wo 
es sich dann ein prächtiges, warmes Nachtlager zurecht machte. 
Ein Dieb, der die Gelegenheit kannte, kam in einer finstern 
20 Nacht durchs Fenster des Zimmerchens, wo das Eichhörnchen war, 
und ging gerade auf den Rock des Apothekers los, um sich den 
Geldschlüssel aus der Tasche zu holen. Alles lag im tiefsten Schlaf; 
ein Hund war nicht da, und der Dieb hätte sicher die ganze Kasse 
gestohlen, wenn ihm nicht ein unerwartetes Unglück begegnet wäre. 
25 Als er mit der Hand in die Rocktasche nach dem Geldschlüssel langte, 
stieß er auf das Eichhörnchen, das ihn so heftig in den Daumen 
biß, daß er einen gellenden Schmerzensschrei ausstieß. Davon er¬ 
wachte der Hausherr und kam mit einem Schüreisen in der Hand 
ins Zimmer, als der Dieb grade wieder zum Fenster hinaus- 
30 taumelte. Und dort wollte es sein Unglück, daß eben der Nacht¬ 
wächter vorbeikam, der ihn für seinen unberufnen Besuch durchs 
Fenster beim Kragen nahm. 
Durch diesen Vorfall erfuhren alle Leute in der Stadt von 
deni Eichhörnchen des Apothekers und seinem Nest in der Rock- 
35 tafcfje, 
Arnim Stein 'Hermann Nietschmann).
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.