fullscreen: Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für höhere Unterrichtsanstalten (Theil 1)

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von der Donau ans die Völker rings um das schwarze Meer bis 
zum Kaukasus der Oberherrschaft der Perser unterworfen wer- 
den sollten. 
10) Nachdem Darius ein ungeheures Heer von 700,000 
Mann gesammelt, ließ er durch griechische Baumeister eine Brücke 
über den Bosporus schlagen, um den Uebergang über die 
Meerenge zu erleichtern. Die griechischen Pflanzstädte an der 
Küste von Thracien, darunter das wichtige Byzanz, unterwarfen 
sich freiwillig, ebenso viele thracische Stämme. D arius ließ 
eine Schiffsbrücke über den Ist er (die Donau) schlagen und 
drang weit in dem Lande der Scythen vor. Denn diese wichen 
überall zurück, verwüsteten Alles und brachten hierdurch das Perser- 
Heer in äußerste Noth. Der Großkönig mußte unter ungeheuren 
Verlusten den Rückzug antreten, und konnte nur mit dem kleinern 
Theile des Heeres über die Donau sich retten. 
11) Wiewohl die Unternehmung gegen die Scythen gescheitert 
war, so hatten die Perser doch in Europa festen Fuß gefaßt, 
indem sie die eroberten Küstenstriche von Thracien behaupteten. . 
Hierdurch kamen die Perser in Berührung mit den europäischen 
Griechen und bald auch in langwierige Kämpfe mit ihnen. 
Diese Kriege, insbesondere aber die unter des Darius' Nach- 
folgern bald eintretende Verweichlichung und Entartung des per- 
fischen Hofes und Volkes führten den Verfall und zuletzt den 
Untergang dieses großen Reichs herbei. Durch die persische Herr¬ 
schaft wurde die mildere, viele treffliche Vorschriften enthaltende 
Lehre Zoroaster's weiter in Asien bekannt, wodurch sie einen 
nicht geringen Einfluß auf die geistige EntWickelung des Menschen¬ 
geschlechts erhielt. 
Europäische Völker und Staaten. 
Die Griechen. 
§. 22. 
Das griechische Land. 
1) Griechenland oder Hellas ist die südliche kleinere 
Hälfte der großen vom Balkan (Hämus) auslaufenden Halbinsel 
im südöstlichen Europa, die von der breiten Nordhälfte derselben, 
von den Landschaften Macedoniens und Illyriens, durch 
ein hohes Kettengebirge, dessen Hauptstock derPindus ist, scharf 
abgegränzt wird. Dieses Kettengebirge, das sich in einzelnen 
Gipfeln zu einer Höhe von 7000—8000 Fuß erhebt, scheidet
	        
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