drei Vögel zusammen. Fast alle diese Tierchen sind bunt und be¬
weglich; nicht einen Augenblick verhalten sie sich still. Wenn die
in die Schule gehen müßten, wie würde es denen ergehen! Am
ruhigsten betragen sich noch die großen, grünen oder hellgrauen
Vögel mit den krummen, schwarzen Schnäbeln, die Papageien. Aber
daß sie ganz artig wären, könnte man auch nicht sagen, denn eigent¬
lich machen sie fortwährend Unsinn. Ich muß lachen, wenn ich sie
ansehe. Ihr langer Schnabel sieht aus, wie eine krumme Nase,
und sie nicken damit und klappen ihn auf und zu, und dann kommt
etwas rundes Schwarzes zum Vorschein, das soll wahrscheinlich
die Zunge sein. Einer nimmt den Fuß mit den großen schwarz¬
grauen Krallen und kratzt sich damit zwischen den Federn im Nacken.
Dabei kneift er sein Auge, das wie eine blanke, schwarz und gelbe
Perle aussieht, halb zu und gähnt, als ob er sehr müde wäre. Ein
ganz roter Papagei mit einem langen rot und gelben Schwanz stand
neulich so lange auf dem Kopf, wie ich da vor dem Fenster! Das
heißt, er stand eigentlich nicht, er hatte sich mit den Krallen an¬
geklammert an einer Stange und hing so mit dem Kopf nach unten.
Dabei knabberte er ganz vergnügt in seinem Futternapf herum,
es war ihm nicht unbequem dabei. Ich habe auch schon manchmal
auf dem Kopf gestanden, aber so lange wie der Papagei könnte ich
es nicht aushalten! Im Futternapf bei ihm sah ich rundliche gelbe
Maiskörner und graugrüne Hanfsamen. Er wühlte aber meistens
nur darin und knackte die wenigsten Körner ordentlich auf. Und
wie hübsch und merkwürdig sieht der weiße Papagei mit den gelben
Federn auf dem Kopfe aus, die wie ein Busch in die Höhe stehen
und sich bald aufrichten, bald glätten! Vater sagt, das ist ein Kakadu!
Alle diese Papageien sind sehr laut und lustig. Ich kann es draußen
vor dem Fenster hören, wie sie schreien und rufen und lachen
und krächzen. Oft schlagen sie auch mit den Flügeln, als ob sie
sich warm machen wollten; dann, mit ausgebreiteten Flügeln, sind
sie fast noch einmal so groß wie vorher.
Viele kleinere andere Vögel sind auch noch im Fenster zu
sehen. Oft sehe ich sehr lustige, dicke hellgraue mit einem roten
Schnabel. Ich habe gehört, daß sie Reisvögel heißen, weil sie gern
Reis essen. Ich esse auch gern Reis, besonders wenn er mit Zucker
und Kanehl bestreut ist; ich finde, daß die Reisvögel einen ganz
vernünftigen Geschmack haben.
Neuland. Ul. 3. Aufl.
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