fullscreen: (Für das 4. und 5. Schuljahr) (Band 2, [Schülerband])

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fort konnten, bis es bald Abend werden wollte; da sah es ein 
kleines Häuschen und ging hinein, sich auszuruhen. In dem Häus¬ 
chen war alles klein, aber so zierlich und reinlich, daß es nicht 
zu sagen ist. Da stand ein weiß gedecktes Tischlein mit sieben 
kleinen Tellern, jedes Tellerlein mit seinem Löfflein, ferner sieben 
Messerlein und Gäbelein und sieben Becherlein. An der Wand 
waren sieben Bettlein neben einander ausgestellt und schneeweiße 
Laken darüber. Sneewittchen, weil es so hungrig und durstig 
war, aß von jedem Tellerlein ein wenig Gemüse und Brot und 
trank aus jedem Becherlein einen Tropfen Wein, denn es wollte 
nicht einem alles wegnehmen. Hernach, weil es so müde war, 
legte es sich in ein Bettchen; aber keines paßte für sie, das eine 
war zu lang, das andere zu kurz, bis endlich das siebente recht 
war, und darin blieb es liegen, befahl sich Gott und schlief ein. 
Als es nun ganz dunkel war, kamen die Herren von dem 
Häuslein, das waren sieben Zwerge, die in den Bergen nach Erz 
hackten und gruben. Sie zündeten ihre sieben Lichtlein an, und 
wie es nun hell im Häuschen ward, sahen sie, daß jemand darin 
gewesen; denn es stand nicht alles so in der Ordnung, wie sie 
es verlassen hatten. Der erste sprach: „Der hat aus meinem 
Stühlchen gesessen?" Der zweite: „Wer hat von meinem Teller- 
chen gegessen?" Der dritte: „Wer hat von meinem Brötchen ge¬ 
nommen?" Der vierte: „Wer hat von meinem Gemüschen ge¬ 
geffen?" Der fünfte: „Wer hat mit meinem Gäbelchen gestochen?" 
Der sechste: „Wer hat mit meinem Mefferchen geschnitten?" Der 
siebente: „Wer hat aus meinem Becherlein getrunken?" Dann 
sah sich der erste um und sah, daß aus seinem Bett eine kleine 
Dalle war, da sprach er: „Wer hat in mein Bettchen getreten?" 
Die andern kamen gelaufen und riesen: „Ei! in meinem hat auch 
jemand gelegen!" Der siebente aber, als er in sein Bett sah, er¬ 
blickte er Sneewittchen, das lag darin und schlief. Nun ries er 
die andern, die kamen herbeigelaufen und schrieen vor Verwunde¬ 
rung, holten ihre sieben Lichtlein und beleuchteten das Snee¬ 
wittchen. „Ei du mein Gott! ei du mein Gott!" riesen sie, 
„was ist das Kind schön!" und hatten so große Freude, daß sie 
es nicht ausweckten, sondern im Bettlein sortschlafen ließen. Der 
siebente Zwerg aber schlief bei seinen Gesellen, bei jedem eine 
Stunde, da war die Nacht herum. 
Als es Morgen war, erwachte Sneewittchen, und wie es die
	        
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