uns von Gott die Gnade verdien!; in Rücksicht seiner Hilst
unS Gott bei Ausübung des Guten. Jesu haben wir den
Beistand der göttlichen Gnade zum Guten zu verdanken.
5) JesuS hat zuwege gebracht, daß uns Gott als seine
Kinder annimmt und behandelt. Jesu zu Liebe hat uns Gott
alle zu seinen Kindern angenommen und unö den Himmel als
rinen Erbtheil bestimmt. Ist das nicht wieder eine Wohl¬
that daß wir von Gott an Kindesstatt angenommen werden?
6) Jesus hat uns von Gott eine ewige Seligkeit ausge¬
wirkt. In Ansehung der Verdienste Jesu will er uns eine
ewige Seligkeit im Himmel ertheilen. Ist das nicht eine große
Wohlthat? Verdient Jesus nicht den Namen eines Selig-
macherö der Menschen? Stellet euch also alle Uebel, von de¬
nen euch Jesus befreiet und alle Güter, die euch Jesus ver¬
schafft hat, vor, und lernet ihn als euern Erlöser und Selig¬
macher schätzen, ehren und lieben! Setzet also all euer Ver¬
trauen auf ihn allein! Er ist der Einzige, durch den die
Menschen selig werden können! Brauchet die von ihm ein¬
gesetzten Heilsmittel, der Taufe, des Abendmahls, der Buße!
Haltet alles, was er euch geboten hat! Laßt eurrn Glau»
ben thätig und lebendig seyn! . , ' -
Vom Gebete.
Es giebt nach aller Erfahrung in diesem Leben Leiden,
Mängel, Elend, Bedürfnisse, wo wir uns felbst nicht helfen
können. Wir suchen also Hülfe bei Gott, weil wir sie unter
den Menschen nicht finden können. Dieß Verlangen nach
fremder Hülfe ist der Grund des Gebers, der Grund des
Bittens. Wir möchten von dem, was uns drückt , befreit
seyn. Gott kann und will uns helfen, wenn wir ihn um
Hülfe anrufen. Wenn wir also zu Gott um Hülfe rufen, so
geht es in unserer Seele also zu: Erstens empfinden wir ein
Bedürfniß. Es fehlt uns etwas. Es drückt uns etwas. Es
schmerzt uns etwas. Zweitens empfinden wir in uns ein Ver;
langen, daß uns der Schmerz gelindert, der Mangel ersetzt,
die Last weggehoben werde. Drittens empfinden wir unsere
Kraftlosigkeit, uns selbst zu helfen. Wir sind zu schwach,