Napoleon ans dem Gipfel seiner Macht. 623
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wand dazu seyn. So war Deutschland seiner Küsten und seines
Seehandels beraubt, und der Strom, der noch immer das eigent¬
liche französische Reich von Deutschland gesondert hatte, war
durch eine so willkührliche, bloß von der Laune gezeichnete, Län¬
der und Flüsse quer durchschneidende Linie überschritten, daß man
offenbar sab, es sep dieses nur die Einleitung zu noch größeren
Gewaltschritten, und ein Stück Deutschlands nach dem andern
werde in den Abgrund hinabgezogen werden.
Was jedoch der neu errichteten, längst alle Schranken der
Mäßigung überschreitenden, Macht einzig auch über das Leben
des Stifters hinaus eine feste Dauer hätte gewähren können, die
Befestigung derselben im Glauben und im innigsten Gemüthe der
Völker, das hatte Napoleon nie verstanden, jetzt that er, was
solchem Eindruck am schroffsten entgegen war. Schon von Wien
aus im Jahre 1809 hatte er den Papst, den allgemeinen Vater
der katholischen Welt, der in dem Glauben der Völker als un¬
verletzlich dastand, seiner alten Hauptstadt beraubt, ihn selbst
gleich einem Verbrecher gefangen wegschleppen lassen, und nun
vereinigte er auch Rom mit seinem großen Reiche, und verord¬
nte, daß sein und aller künftigen Kaiser erstgeborner Sohn den
Namen eines Königs von Rom führen solle. Für solche
Thaten wurde ihm in den Herzen von Millionen geflucht; aber
den eisernen Mann kümmerte weder der Fluch noch der Segen.
Sein Reich schien ihm durch 500,000 ergebene Krieger, und ein
Heer heimlich laurcnder Horcher fest genug begründet, und so
urtheilte mit ihm die Welt, welche das Aeußere ansieht.
148. Napoleons Sturz und die neue deutsches
Bundesacte.
Dennoch dauerte es nicht zwei Jahre, und der Koloß jener
großen Macht war umgestürzt, und ihrem Stifter, welchen die
Sieger großmüthig behandelten, wurde eine kleine Insel an der
Küste Italiens angewiesen, wo er, wenn der Sinn der Ruhe
und Mäßigung irgend Raum in ihm hätte gewinnen können, ein
unverdient ehrenvolles Leben führen konnte. Allein sein unge¬
stümer Ehrgeiz trieb ihn noch einmal von dort weg zur Anma¬
ßung seiner eben verlorenen Kaiserkrone, bis durch den letzten
großen Schlag sein wieder aufgerichteter Thron auf immer zer¬
trümmert und er selbst auf eine einsame Insel des großen Welt¬
meeres verbannt wurde, wo er nach einigen Jahren in für ihn
qualvoller Unthätigkeit sein Grab gefunden hat.
Die ewig denkwürdige Geschichte des großen Völkerkampfes,
durch welchen alles dieses vollbracht wurde, verdient in größerer
Ausführlichkeit behandelt zu werden, und ist daher der Gegen¬
stand einer dritten besonderen Abtheilung von die¬
sem Werke. Hier zeichnen wir nur noch den Grundriß des