Eintritt ins seben der Arbeit.
Fnn welche unberechenbare Bildungsquellel Wie
ergreift die Arbeit den ganzen Menschen, nicht nur
sein Denken, sondern den ganzen, tätigen, handelnden,
wagenden und duldenden Menschen; wie weckt sie Schritt
für Schritt schlafende Kraft, entwurzelt sie alten Irr—
tum. Wer nichts getan hat, weiß nichts. Es ist ver—
gebens, dazusitzen, Pläne zu machen und weise zu reden:
stehe auf und handle! Thomas Carlyle,
„Arbeiten und nicht verzweifeln“.
1. Ich moöchte wissen, was die Zukunft bringt.
p möchte wissen, was die Zukunft bringt,
und schaute gern ins Lebensbuch hinein,
wo unsrer Tage Cauf verzeichnet steht,
was dann an Glück und Lust und Liebe mein?
Ich zöge gern den Vorhang leis zurück,
der mich vom künft'gen Glücke neidisch trennt,
ich fragte gern bei allen Weisen an,
ob niemand meines Lebens Schicksal kennt.
Kaum weiß ich selbst, wonach das Herz sich sehnt,
halb zagend, halb verlangend steh ich hier,
voll Ungeduld und doch voll Bangigkeit —
o SZukunft, Zukunft — sag, was bringst du mir ?
Was fragst du doch und schauest weit hinaus
und wartest auf ein Glück in ferner Zeit ?
Sieh um dich, lebe in der Gegenwart!
Sie ist das Glück — das Glück im Alltagskleid.
Tu nur die Augen, tu das Herz weit auf,
es lächelt dich in tausend Dingen an:
der traute Herd, an dem du sicher wohnst,
die Liebe, die dir manche Cust ersann.
Des Schaffens Freude und des Dienens Trost,
Gebet und Arbeit — sag, ist das nicht Glück d
Legst du nur fromm dein ganzes Herz hinein,
blickst nicht voll Unruh vorwärts und zurück.
Begrüß mit heitrer Stirne jeden Tag,
sprich keck: du birgst das Glück, und du bist mein!
Gleichviel was gestern war, was morgen ist,
ich nütze dich! — Drum werd ich glücklich sein. dgelene Kruger.
Arbeit und Leben.