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als Anmaßung und Unbescheidenheit; es sind das immer die
Zeichen eines rohen Charakters, eines wenig gebildeten Verstandes.
Mit Widerwillen wenden wir uns von dem Emporkömmling ab,
der sich seiner Abkunft schämt und mit Hochmut auf die unter
ihm Stehenden schaut. Wohltuend wirkt aber die entgegengesetzte
Handlungsweise.
Der frühere Erzbischof von Bamberg Michael v. Deinlein
stammte von armen, einfachen Bauersleuten ab. Infolge seines
ausdauernden Fleißes, seiner hervorragenden Begabung und seines
streng sittlichen Lebens aber gelang es ihm, sich zu der so hohen
Würde empoͤrzuschwingen. Auch in dieser angesehenen Stelle blieb
der Kirchenfürst bescheiden und demütig, erinnerte sich gern an
seine früheren ärmlichen Verhältnisse und ließ auch seine armen
Eltern in seinem Palaste wohnen.
Unter den Prunkgeräten des erzbischöflichen Palastes war ein
einfaches Kästlein; in demselben stand ein irdener, unscheinbarer
Topf, der durchaus nicht zur Umgebung paßte. Hierüber befragt,
erklärte der Bischof: „Mit diesem Topfe habe ich mir gar manches
Jahr als armes Studentlein mein Mittagsmahl bei gutherzigen
Leuten geholt; ich halte ihn deshalb hoch in Ehren. Er erinnert
mich täglich an meine frühere Armut, an meine Wohltäter und
an die Gnade des lieben Gottes, der mich aus Niedrigkeit zu
solch hoher Stellung emporgehoben hat.“ So sprach der Erz—
bischof und bekundete damit eine wahrhaft christliche Demut und
Bescheidenheit.
Il. Strebe großen Vorbildern nach!
18. Alfred Krupp.
1. Alfred Krupp war erst vierzehn Jahre alt, als 1826 sein Vater
Friedrich Krupp die Augen schloß. Dieser hatte sich mit geringen Mitteln
in Essen eine kleine Gußstahlfabrik gegründet und den Sohn schon früh
mit der Herstellung des Gußstahls bekannt gemacht. Der Knabe mußte
nun selbständig die Fabrik leiten, selber beim Schmelzen, Gießen und
Schmieden behilflich sein und obendrein abends, wenn die Arbeiter heim—
gingen, noch alle schriftlichen Arbeiten des Geschäfts erledigen. Aber er
war unermüdlich und sann Tag und Nacht darauf, wie er seinen Betrieb
vergrößern könne, und wie er es einrichten müsse, um größere Blöcke
von Gußstahl zu erzeugen. Denn es war ihm bald klar geworden, daß
er aus größeren Stücken Gegenstände machen könne, wie sie keine Fabrik
lieferte, auch die Engländer nicht, die damals den besten Gußstahl her—
stellten.