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großen, hufartigen Nagel trägt, den Bauch aufzuschlitzen. Gern flüchtet es sich 
bei der Verfolgung in einen Bach oder Teich. Folgen ihm dahin die Hunde, so 
taucht es diese mit den Vorderpfoten unter, damit sie ertrinken. 
3. Habrvmg. Zur Nahrung dienen den Känguruhs Gras und Kräuter. 
Zuweilen finden sie sich in Gesellschaften von 20—30 Stück auf den Weideplätzen 
ein. Um die Gräser bequem ergreifen zu können, stützt sich das Känguruh auf 
die Vorderfüße und schiebt durch einen Ruck des Körpers die Hinterbeine seitlich 
neben den Vorderbeinen vor. Von Zeit zu Zeit richtet es sich aber auf und ver¬ 
zehrt die mit den Vorderfüßen abgerupfte Lieblingspflanze mit Wohlbehagen. 
Dieses Aufrechtsitzen ist dem Känguruh die bequemste Stellung. Der Schwanz 
dient ihm dabei als Stützpunkt, so daß es auf diesem und auf den Hinterbeinen 
gleichsam wie auf einem Dreifüße ruht. 
4. Junge. Jährlich bekommt das Känguruh 1—2 Junge. Diese sind an¬ 
fangs nicht größer wie eine Maus und werden von der Mutter in einer Haut¬ 
falte, dem Beutel, so lange umhergetragen, bis sie ziemlich groß sind. 
Oer OrLng-NtLN. 
1. Körperbau. Der Orang-Utan erreicht etwa die Größe eines 14jährigen 
Knaben. Er unterscheidet sich — wie fast alle Asien — von den übrigen Säuge¬ 
tieren besonders durch seine Hände, mit denen die Vordergliedmaßen versehen 
sind. Die Hintergliedmaßen haben Greiffüße. Durch die Hände erinnert der 
Affe an den Menschen, mit dem er in seinem Äußern auch sonst wohl noch einige 
Ähnlichkeit hat. Betrachtet man ihn aber genauer, so wird man bald den Unter¬ 
schied zwischen Affen und Menschen erkennen. Fast der ganze Körper ist mit rotbraunen 
Haaren bedeckt. Am Unterarme sind die Haare 
auswärts gerichtet. Bei den fast täglich ein¬ 
tretenden Regengüssen seiner Heimat hält der 
Orang-Utan, einen Zweig über sich umklammernd, 
die Arme hoch, um so das Regenwasser ab¬ 
gleiten zu lassen. Nur das Gesicht, die Ohren 
und die Innenflächen der Hände sind nackt, 
aber von bläulicher Färbung. Das bartum¬ 
rahmte Gesicht hat zwar in der Jugend einen 
menschenähnlichen, jedoch greisenhaften Ausdruck. 
Mit zunehmendem Alter aber werden Nase und 
Maul immer mehr schnauzenartig, und die langen 
Eckzähne geben dann dem Orang-Utan beim 
Öffnen des Maules ein raubtierartiges Aussehen. 
Nach Zahl und Art der Zähne stimmt sonst 
das Gebiß mit dem des Menschen überein, 
jedoch findet sich im Oberkiefer jederseits zwischen 
den Schneide- und Eckzähnen eine Zahnlücke zur Aufnahme der unteren, starken 
Eckzähne. Der Orang-Utan kann zwar auch aufrecht gehen wie der Mensch, 
niemals aber vermag er die Knie seiner wadenlosen Beine zurückzudrücken. Am 
liebsten läuft er auf allen vieren. Was aber den Orang-Utan am meisten vom 
Menschen unterscheidet, das ist der Mangel an Vernunft und Sprache. 
Orang-Utan.
	        
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