Curtman. von Schmid. Scheuerlin. Fix.
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15 So pocht dein Herz wohl Tag für Tag,
Und endlich, so thut's den letzten Schlag.
Und wie es den letzten Schlag gethan,
Da pocht es selber am Himmel an
Und stehet draußen und wartet still,
20 Ob ihm Gott Vater nicht öffnen will,
Und stehet draußen und harret sein,
Er wolle rufen: „Herein, herein!"
Und sprechen: „Komm nur, mein lieber Gast,
Ich fand bei dir auch fromme Rast.
25 Wie du gethan, so gescheh' dir heut;
Geh' ein in des Himmels ew'ge Freud'!"
Georg Scheu erlin.
71. Der treue Hund.
Ein Kaufmann hatte einen Hund, der sehr wachsam und treu
war. Einstmals ritt der Kaufmann von einem Markte, wo er viel
Eeld eingenommen hatte, nach Hause. Sein Geld hatte er in einem
Mantelsacke hinter sich auf das Pferd geschnallt. Der Hund lief neben
ihm her.
Nach und nach wurden die Riemen locker, mit welchen der Mantel-
Wck angebunden war, und dieser ffel herab, ohne daß es der Kaufmann
^merkte. Der Hund aber sah es und sing an zu winseln. Der Kauf¬
mann kehrte sich nicht daran. Da der Hund nun immer ärger bellte,
W hieb ihn sein Herr einigemal mit der Peitsche. Aber der treue
Hund hörte nicht aus. Er sprang an das Pserp und biß es in die
8üße, daß es nicht weitergehen sollte, und der Schaum stand ihm öor
^r Schnauze.
Nun dachte der Kaufmann, sein Hund sei toll geworden. Er schoß
U)n mit seiner Pistole und ritt wieder weiter. Als er noch eine Strecke
Dritten war, fühlte er hinter sich und erschrak, als er seinen Mantel¬
sack vermißte. Nun ritt er zuriick und sah überall Blut von seinem
Hunde. Endlich kam er dahin, wo sein Geldsack heruntergefallen war.
lag sein treuer Huild neben dem Sacke. Er wedelte mit dem
Schwänze, leckte seinem Herrn die Haild und — starb.
. W. Fix.
72. Die freigelassene Schwalbe.
Emma. Mutter, ich habe etwas; etwas sehr Schönes habe ich in
meiner Schürze. D, wie freue ich mich!
Mutter. Das sehe ich dir an; du hüpfest ja vor Freuden. Nun,
Ql1 man denn nicht wissen, was du hast?
Emma. O ja, liebe Mutter, du darfst es wohl wissen; eine