Full text: [Teil 2, [Schülerband]] (Teil 2, [Schülerband])

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wärmte Luft in die Höhe steigt, also leichter geworden ist, als die gewöhnliche 
Luft, zeigt jedes Feuer, welches Rauch aufsteigen läßt, sowie jede Seifenblase, 
welche mit der im menschlichen Körper erwärmten Luft gefüllt wird. 
Von dünnem Seidenpapier kann man sich leicht selbst einen Luftballon an— 
fertigen. Man klebt mehrere Bogen zu langen Streifen aneinander. In der 
Mitte behalten die Streifen ihre volle Breite. Nach beiden Enden aber werden 
sie in gebogenen Linien zugespitzt. Diese Streifen klebt man an den Kanten mit 
Stärkekleister zusammen. Unten läßt man eine ziemlich große Oeffnung, um die 
durch eine Spiritusflamme oder ein Kohlenfeuer erhitzte Luft einzulassen. Bei 
größeren Ballons, namentlich bei denen, welche mit Gas gefüllt werden, wird 
Seidenzeug verwendet, das man durch einen Gummi-Ueberzug luftdicht macht. 
Das Ganze wird der größeren Haltbarkeit wegen mit einem Netz von Stricken 
überzogen. Unter dem Ballon hängt ein Kasten von Rohr- oder Weidengeflecht, 
in welchem die mitfahrenden Personen Platz nehmen. Auch hat man einen kleinen 
Kahn an dieser Stelle angebracht, um das Leben des Luftschiffers zu retten, 
wenn der Ballon auf dem Meere niederkommen sollte. — Das Höhersteigen des 
Ballons wird durch Hinauswerfen von Ballast (kleinen Sandsäcken ꝛc.) bewirkt. 
Soll der Ballon sinken, so läßt man durch Klappen einen Teil der erwärmten 
Luft oder der leichteren Gase heraus. Eine Lenkung des Luftballons durch 
Waschinen hat sich trotz alles menschlichen Scharfsinnes noch nicht ermöglichen lassen. 
Das Luftschiff bleibt ein Spielball der Winde. Nur dadurch läßt sich unter günstigen 
Umständen einigermaßen die Richtung des Ballons bestimmen, daß maͤn durch 
senken oder steigenlassen desselben die verschiedenen Luftströmungen in den 
übereinander liegenden Luftschichten benutzt. — Immerhin bleibt die Luftschiffahrt 
ein sehr unsicheres, gefährliches Unternehmen. Wohl sind manchem kühnen Manne 
sehr hochsteigende und sehr weit gehende Fahrten in sehr kurzer Zeit gelungen, 
aber gar viele Luftschiffer haben auch ihren Tod gefunden. Von Nutzen ist die 
Luftschiffahrt nur für die wissenschaftliche Erforschung der höher gelegenen Luft— 
schichten, für die Beobachtung feindlicher Heereskräfte und für die Vermittlung 
des Verkehrs zwischen getrennten Heeresteilen. Zur Zeit der Belagerung von 
Paris haben die Franzosen fortwährend Luftballons steigen lassen — teils um die 
belagernden Truppen mit Fernröhren zu beobachten, teils um Briefe und Personen 
aus der Hauptstadt nach den Provinzen und von diesen nach der Hauptstadt zu bringen. 
15. Die Legung des transatlantischen Kabels. 
Nach Aron Bernstein. 
Welt g lorde Leituns, welehe Englond mit Amerika, die alte 
nhe er heuen verbindet, ist ein Wunder unserer Zeit, an welches 
ur zu denken den Menschen in früheren Zeiten gar nieht in den 
Sinn kommen konnto. 
ele Vn Jahren 1853 bis 1857 wurden auf Schiffen, welehe die eng— 
nen n amerikanische Regierung dem Unternehmen zur Verfügung 
e Hneruehungen des Meeresbodens vorgenommen, durch welehe 
en loto des Mesres von Strecke zu Streckè. sowie die Beschaffenhen 
r agrundas kennen lernte. 
die n as nun die Tiefe des Meeres auf dieser Streeke betrifft, so ergab 
d e e dass sie nieht aus plötzlichen Schluchten bestehe, viel- 
des gleiehmãssig sanften Verlauf nehme, In betreff der Beschaffenheit 
ens zeigte die mikroskopische Untersuehung, dass der Grund bedeckt 
einer mehligen Substanz, bestehend aus sehr feinen Schalen lebender 
ausgestorbener Infusorien und aus Pfanzentecten. 
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