aus — es war der Petz, der große, zottige Bär! Er hatte Langeweile
gehabt unten im Hofe und hatte nun den Weg zur Treppe hinaus
gesunden. Die Binder erschraken sehr über das große, zottige Tier;
jedes kroch in seinen Winkel, er entdeckte sie aber alle drei und beschnüffelte
sie, tat ihnen aber nichts zuleide. „Das ist gewiß ein großer Hund,"
dachten sie, und dann streichelten sie ihn; er legte sich auf den Fußboden,
der kleinste Junge kletterte auf ihn hinaus und spielte mit seinem gold¬
lockigen Köpfchen Verstecken in dem dichten schwarzen Pelz. Jetzt nahm
der älteste Knabe seine Trommel und schlug darauf, daß es dröhnte;
der Bär erhob sich auf den Hinterfüßen und fing an zu tanzen, es war
allerliebst anzusehen. Jeder Knabe nahm jetzt sein Gewehr, auch der
Bär mußte eins haben, und er hielt es recht ordentlich fest; es war ein
prächtiger Kamerad, den sie gefunden hatten, und dann marschierten sie:
„Eins, zwei! Eins, zwei!"
Da griff jemand an die Tür; sie ging auf, es war die Mutter
der Kinder. Du hättest sie sehen sollen, ihren lautlosen Schreck sehen,
das kreideweiße Gesicht, den halbgeöffneten Mund, die stieren Augen.
Aber der kleinste Junge nickte seelenvergnügt und rief ganz laut in seiner
Sprache: „Wir spielen nur Soldaten!" — Und dann kam der
Bärenführer!
18. Pudel.
Wilhelm Hey.
Wer hat hier die Milch genascht?
Hätt' ich doch den Dieb erhascht!
Pudel, wärst denn du es gar?
Pudel, komm doch! ei, fürwahr,
Einen weißen Bart hast du;
Sag mir doch: wie geht das zu?
19. Möpschen und Spitzchen.
Wilhelm Hey.
M. Hör, Spitzchen, ich will dich was fragen;
Du sollst mir ganz heimlich sagen:
Wo hast du den schönen Knochen versteckt,
Daß ihn kein böser Dieb entdeckt?
Sp. Nein, Möpschen, ich schweige lieber still;
Der Dieb isfs eben, der's wissen will.