leben? Komm mit mir! ich will dir und mir genug schaffen von
allerlei köstlicher Speise.“ Die Feldmaus zog mit ihr hin in ein
schönes Haus, wo die Stadtmaus wohnte. Sie gingen beide in die
Vorratskammer. Die war voll von Brot, Fleisch, Speck, Würsten,
Käse und Butter. Sprach die Stadtmaus: „Nun iß und sei guter
Dinge! solche Speise habe ich täglich im Überfluß.“ Da kam die
Köchin und rasselte mit den Schlüsseln an der Tür. Die Mäuse
erschraken und liefen davon; die Stadtmaus fand bald ihr Loch;
aber die Feldmaus wußte nirgend hin, lief die Wand auf und ab
und brachte kaum ihr Leben davon. Als die Köchin wieder hinaus¬
gegangen war, sprach die Stadtmaus: „Es hat nun keine Not: laß
uns fröhlich sein!“ Die Feldmaus antwortete aber: „Du hast gut
sagen; du wußtest dein Loch fein zu treffen, während ich vor Angst
fast gestorben bin. Ich will dir sagen, was meine Meinung ist:
Bleibe du eine reiche Stadtmaus und friß Würste und Speck! ich
will ein armes Feldmäuslein bleiben und meine Eicheln essen. Du
bist keinen Augenblick sicher vor der Köchin, vor den Katzen und
vor den Fallen; das ganze Haus ist dir feind; ich aber bin daheim
sicher und frei in meinem armen Feldlöchlein.“
3V. Ausfahrt.
Gustav Falke.
1. Schlitten vorm Haus,
Steig ein, kleine Maus!
Zwei Kätzchen davor,
So geht's durchs Tor,
Zwei Kätzchen dahinter,
So geht's durch den Winter.
2. Hinein ins Feld,
Wie weiß ist die Welt!
Auf einmal, o weh,
Kleine Maus liegt im Schnee,
Kleine Maus liegt im Graben.
Wer will sie haben?