Full text: Klasse 9 (zweites Schuljahr) (Teil 1, [Schülerband])

64. Strarnpelchen. 
Viktor Blüthgen. 
1. Still, wie still! — 's ist Mitternacht schon, 
Drunten beim Fenster duftet der Mohn, 
Duftet so leise, man merkt es kaum, 
Schläfert mein Kind in liefen Traum. 
2. Liese, kleine Liese, tu's Beinchen herein, 
Guckt durch das Fenster der Mondenschein, 
Sagt es den Bäumen, die draußen stehn, 
Daß er dein nackichtes Beinchen gesehn. 
3. Früh, wenn der Wind kommt, schwatzen sie's aus, 
Hört es der Spatz und die Katz' auf dem Haus, 
Lachen die Blumen alle so sehr, 
Weil unsre Liese ein Strampelchen wär'! 
65. Am Abend. 
Wilhelm Hey. 
Wenn am Abend Mann und Kind, 
Tier und Vogel müde sind, 
Gott der Herr hat's schon gesehen, 
Sonne heißt er untergehen, 
Schickt die stille Nacht hernieder. 
Spricht zu ihr: „Nun decke du 
Alle meine Kinder zu, 
Bring zur Ruh die müden Glieder!" 
Sieh, da kommt die liebe Nacht, 
Wieget uns in Schlaf ganz sacht, 
Nur der liebe Vater wacht. 
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