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nach Hause. „Das ist auch nicht die rechte,“ sprach er, „habt Ihr
beine andere Tochter?“ „Nein,“ sagte der Mann, „nur von meiner
erstorbenen Frau ist noch ein kleines Aschenputtel da, das kann
unmöglich die Braut sein.“ Der Königssohn sprach, er sollte es
heraufschicken, die Mutter aber antwortete: „Ach nein, das ist
viel zu schmutzig, das darf sich nicht gehen lassen.“ Er wollte
es aber durchaus haben, und Aschenputtel mubte gerufen werden.
Da wusch es sich erst Hände und Angesicht rein, ging dann hin
und neigte sich vor dem Kõnigssohn, der ihm den goldenen vSchuh
reichte. Dann setzte es sich auf einen Schemel, zog den Fub aus
dem schweren Holzschuh und steckte ihn in den Pantoffel; der war
wie angegossen. Und als es gich in die Höhe richtete und der
Königssohn ihm ins Gesicht sgah, so erkannte er das schõne Mãdchen,
das mit ihm getanzt hatte, und rief: „Das ist die rechte Braut!“
Die Stiefmutter und die beiden Schwestern erschraßen und wurden
bleich vor Arger; er aber nahm Aschenputtel aufs Pferd und ritt
mit ihm fort. Als sie an dem Haselbãumchen vorbeikamen, riefen
die zwei weißen Täubchen:
„Rucke di guck, rucke di guck,
Lein Blut ist im Schuck:
Der Schuck ist nicht zu Klein,
Die rechte Braut, die führt er heim.“
Und als sie das gerufen hatten, kamen sgie beide herabgeflogen und
getzten sich dem Aschenputtel auf die Schultern, eine rechts, die
andere links, und blieben da sitzen.
140. Dornröschen.
Jakob und Wilhelm Grimm.
Vorzeiten war ein König und eine Königin, die sprachen jeden
Tag: „Ach, wenn wir doch ein Kind hätten!“ und kriegten immer leins.
Da trug sich zu, als die Königin einmal im Bade saß, daß ein Frosch
aus dem Wasser ans Land kroch und zu ihr sprach: „Dein Wunsch
wird erfüllt werden; ehe ein Jahr vergeht, wirst du eine Tochter
eomnen Was der Frosch gesagt hatte, das geschah, und die
Königin gebar ein Mädchen, das war so schön, daß der König vor
Freude sich nicht zu lassen wußte und ein großes Fest anstellte. Er
lud nicht bloß seine Verwandten, Freunde und Bekannten, sondern auch