Full text: Klasse 8 (drittes Schuljahr) (Teil 2, [Schülerband])

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5. Das Bäumlein spricht mit Grämen: 
„Die goldnen Blättlein dauern mich; 
lIch mub vor den andern mich schämen, 
Sie tragen so schõnes Laub an sich; 
Dürft' ich mir wünschen noch etwas, 
So wünscht' ich mir Blätter von hellem Glas.“ 
6. 
Da schlief das Bàumlein wieder ein, 
Und früh ist's wieder aufgewacht; 
Da hatt' es glasene Blätter fein. 
Das War eine Pracht! 
Das Bãumlein spricht: „Nun bin ich froh; 
sein Baum im Walde glitzert so.“ 
sa kam ein grober WVirbelwind 
Mat einem argen Wetter, 
r fãhrt durch alle Bãume geschwind 
Und kommt an die glasenen Blätter; 
Da lagen die Blätter von Glase 
Zerbrochen in dem Grase. 
8. 
Das Bãumlein spricht mit Trauern: 
„Mein Glas liegt in dem Staub, 
De andern Bãume dauern 
„it ihrem grünen Laub; 
enn ich mir noch was wünschen soll, 
WVünsch' ich mir grüne Blätter wohl.“ 
Da schlief das Bäumlein wieder ein, 
Und wieder früh ist's aufgewacht; 
Da hatt' es grüne Blätter fein. 
Das Bãumlein lacht 
Und spriche , Nun hab' ich doch Blätter auch. 
Daß ich mich nicht zu schämen brauch'.“ 
10. 
Da kommt mit vollem Euter 
Die alte Geiß gesprungen; 
Sie sueht sich Gras und Krãuter 
Für ihre Jungen; 
Sie sieht das Laub und fragt nicht viel, 
Sie frißt es ab mit Stumpf und Stiel.
	        
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