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einen Knochen hingeworfen, gleich hüpft die Elster, mir nichts,
dir nichts, herbei und fängt hier und dort zu picken an. Der
grohe Jakob schaut ernssthaft nach ihr hin, hebt wohl auch die
Pfote, um Jaköbchen zurechtzuweisen, wenn er gar zu zudringlich
wird, und knurrt ein wenig. Aber er knurrt doch nur, und zum
Bellen kommt es nicht, und die große Pfote des gutmũtigen Jakob
droht nur; sie schlägt niemals. Das weib Jakõöbchen sehr wohl,
schaut ganz furchtlos und keck den groben Jakob an und läßt sich
seinen Schmaus trefflich schmecken. Hat sich die Elster satt ge-
gessen, dann hüpft sie davon, hopp, hopp, und der große Jakob
muß nun zufrieden sein mit dem, was sie ihm übrig gelassen hat.
109. Rãtsel.
Karl Simrock.
Erst weiß wie Schnee,
Dann grün wie Klee,
Dann rot wie Blut,
Schmedkt allen Kindern gut.
110. Des Kirschbaums Gäste.
Ernst Lausch.
1. Der Kirschbaum blüht an Zweig und Ast,
Da hat er auch schon einen Gast.
Am jungen Grün und zarten Blatt
Frißt sich das Räuplein voll und satt.
2. Der Kirschbaum blüht an Zweig und Ast,
Da hat er wieder einen Gast.
Das Bienchen findet Honigseim
Und trägt ihn in die Zellen heim.
83. Und sind der Wochen sechs vorbei,
So kommen gar der Gäste zwei.
Kennst du sie wohl? Sag es geschwind:
Es ist das Spätzlein und — das Kind.