Full text: [Stufe 4 = Schulj. 5 u. 6] (Stufe 4 = Schulj. 5 u. 6)

292 
stelle. Jede Wabe hat auf der Vorder- wie auf der Hinterfläche sechs¬ 
seitige Zellen, die etwas fchief nach aufwärts stehen. Eine Wabe mit 
etwa 4000 Zellen kann in 24 Stunden fertig gestellt werden. Das 
Wachs derselben ist anfangs rein weiß. Wird sie mit Blumenstaub 
oder Honig gefüllt, so wird es gelb, braun, nach langer Zeit sogar 
schwarz. Zu dieser Färbung tragen auch die Ausdünstungen der Bienen 
bei. Hinter der ersten Wabe wird eine zweite gebaut und so fort, so 
daß zwischen zwei Waben eben noch Raum zu freier Bewegung bleibt. 
Die Zellen werden teils mit Honig, teils mit Blütenstaub gefüllt oder 
zu Brutzellen bestimmt. Die gefüllten Honigzellen werden mit Wachs 
eingedeckelt; darauf läßt die Biene aus ihrem Wehrstachel ein Tröpfchen 
Ameisensäure zu dem Honig fließen und verhindert dadurch, daß der¬ 
selbe in Gärung übergeht. 
3. Es werden dreierlei Brntzellen hergestellt: kleine in großer 
Menge für die Arbeiterbrut, einige hundert größere für die 
Drohnenbrut und einige große krugförmige für die Königinnen. Die 
Königin legt in die Brntzelle ein Ei; aus diesem kriecht nach drei 
Tagen eine Made. Diese wird von den Arbeitern mit einem Brei 
aus Honig, Blütenstaub und Wasser gefüttert. Nach fünf Tagen wird 
die Zelle mit einem Deckel versehen, und die eingeschlossene Made ver¬ 
puppt sich. Drvhnenbrut ruht fünfzehn Tage als Puppe, Arbeiterbrut 
elf Tage, Königinnenbrut acht Tage. Arbeiterlarven können bis kurz 
vor ihrer Verpuppung zu Königinnen erzogen werden, wenn sie in 
königliche Zellen gebracht und mit königlichem Futter versehen werden. 
Auf die eingedeckelten Brutzellen setzen sich die Bienen in großem 
Schwarme und halten sie warm. Ist eine Biene ausgekrochen, so 
beißt sie den Deckel ihrer Wiege ab, kommt heraus, wird von ihren 
Pflegern geleckt und gefüttert, und die verlassene Wiege wird sofort 
von einer Arbeiterin gesäubert, ausgebessert und kann wieder mit einem 
Ei belegt werden. Die junge Biene ist zur Arbeit noch nicht sofort 
geschickt; ihr Körper ist weich und bedarf noch der Pflege; erst nach 
zwei Tagen nimmt sie an den häuslichen Arbeiten teil, hilft Futter 
bereiten, Larven füttern, Waben bauen, reinigen und lüften. Später 
hat sie Wache zu halten, und erst nach zehn Tagen fliegt sie aus. 
4. Die Biene kann Kälte nicht vertragen; 10 o C über 
Null will sie wenigstens haben. Im Winter drängen sich alle 
Bewohner des Stockes auf einen Haufen, um sich warm zu 
halten, zehren von den im Sommer aufgehäuften Vorräten, 
kommen an recht warmen Wintertagen wohl auch heraus, um sich zu 
entleeren und zu trinken. Ist der Winter glücklich überstanden, so ist
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.