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6 fettig) und häufig über den Boden hervorragend. Bald stehen
die Säulen wie Orgelpfeifen dicht neben einander, bald in etwas
weiteren Zwischenräumen, 30 bis 60, wohl gegen 300" hoch.
Von dieser Höhe sind .sie wenigstens auf dem berühmten Riesen¬
damme in Irland, wo an 30,000 beisammenstehen, armsdick
und bis zu 12" Umfang sHdb. LI. S. 77.).
2. Die Lava ist eine durch unterirdisches Feuer bewirkte
Verglasung verschiedener Erdarten. Sie bricht bei heftigen Be¬
wegungen der feuerspeienden Berge in ungeheuren Strömen
hervor und liegt z. B. um den Aetna 50 bis 100" hoch und oft
noch weit höher über einander, ist gewöhnlich schwarzgrau, sehr
löcherig und wird zu Kunstarbeiten, Pflaster- Bau- und Mühl¬
steinen verarbeitet.
B. Weiche Thone.
1. Der Glimmer hat seinen Namen von den gold- oder
silberartig schimmernden Blättchen sKatzengold, Katzensilber), welche
ec am Bruche zeigt. Man findet ihn mehcentheils in andern
Steinarten eingesprengt, namentlich in Quarz und Feldspath,
mit denen er zusammen den Granit bildet. Die großen sibi¬
rischen Glimmertafeln kommen unter dem Namen Marienglas,
Frauenglas, russisches Fraueneis in den Handel. In
Sibirien selbst werden sie schon häufig in dünne Blätter ge¬
spalten und zu Fensterscheiben benutzt. Auf kleine Glimmer-
bsättchen klebt man solche Käfer, die sich nicht wohl an Nadeln
spießen lassen. Bei Mikroskopen legt man die kleinen Gegen¬
stände, welche betrachtet werden sollen, zwischen Glimmmerblättchen.
Die feinen Glimmerschuppen benutzt man zu Streusand.
2. Der Thonschiefer ist .schwarz, schwarzblau oder grau,
grobblättrig und läßt sich in dünne Tafeln spalten. Es giebt
ganze Gebirge von Schieler, z. B. in Sachsen und der Schweiz.
Man trifft ihn in großen Blöcken und spaltet diese, so lange
sie noch feucht sind, benutzt ihn zum Dachdecken, zu Schiefer¬
tafeln, Griffeln, Tischblättern, Wetzsteinen rc. Die schwarze
Kreide oder der Zeichenschiefer ist eine weiche Schieferart,
die man zum Zeichnen benutzt.
3. Der Wetzschiefer, gewöhnlich schwarzgrau, etwas härter
als der vorige, aber an denselben Orten sich findend, wird beson¬
ders zum Schleifen der Messer gebraucht.
C. Sehr weiche, zum Theil zereibliche Thone.
I. Der gemeine Thon begreift mehrere Arten von ver¬
schiedener Farbe undReinheit. Der Töpferthon ist die reinste
Thonerde, welche auch mit dem Namen Weißerde bezeichnet
wird und sich in der Regel, selbst bei grauer Färbung, weiß
brennt. Man hat ihn übrigens von allen Farben: schwarz,
grün tc., am häufigsten aber grauweiß. Thongruben giebt es an
vielen Orten, z. B. bei Bunzlau, wo sehr schöne Töpferwaren
verfertigt werden. Der weiße wird zu Steingut, Fayence