Full text: (Für das 2. und 3. Schuljahr) (Band 1, [Schülerband])

— 213 — 
erfaßten. Friedrich sah diesem munteren Treiben freundlich zu. 
Eines Tages, es war an einem Mittwoch Nachmittag, machten es 
aber die Jungen zu arg. Der König konnte fast gar nicht weiter 
kommen. Da sprach Friedrich: Jungens, geht in die Schule und 
lernt etwas! O, riefen die Knaben, Vater Fritz weiß nicht einmal, 
daß Mittwochs keine Schule ist! 
2. Im Jahre 1758 musterte Friedrich im Winterquartiere zu 
Breslau die Leibgarde. Viele fröhliche Knaben hatten sich ver¬ 
sammelt, die alle Waffenübungen der Soldaten nachmachten. Dem 
König fiel ein munterer Knabe auf, der auf einem Steckenpferd 
zwölf andere Knaben anführte. Die Burschen machten aber bei 
ihrem Exerzitium einen gewaltigen Lärm, und ein Hauptmann 
befahl einem Unteroffizier, die Knaben wegzutreiben. Der König 
hörte diesen Befehl und sprach: Laß er die Knaben nur! Gute 
Haken krümmen sich beizeiten. Bald darauf fiel der Anführer der 
Knaben zu Boden, und die Nase blutete ihm. Friedrich ließ ihn 
holen, redete ihn freundlich an und sprach: Mein Kind, gehe nach 
Hause und lasse dir das Blut abwaschen! Das geht nicht, ver¬ 
setzte dreist der kleine Bursche; bin ich nicht dabei, so geht gleich 
alles konfus. Ich bin ja auch nicht tot, ich bin bloß blessiert. Die 
Antwort gefiel dem Könige, und er fragte: Wie heißt du? Anton 
Kreutschke! war die Antwort. Was ist dein Vater? — Ein Gärtner. 
— Der Vater erhielt von diesem Tage an fünf Taler monatlich 
zur Erziehung seines Sohnes. Piümers Leseb. 
265. Am Mittwoch Nachmittag. 
1. Friedrich von Preußen, der große Held, 
kam siegreich aus dem Kriegesfeld, 
und wenn er durch die Straßen ritt, 
so liefen alle Kinder mit. 
Sie stellten sich wohl auf die Zehn, 
den alten Yater Fritz zu sehn, 
sie faßten ihn an Pferd und Rock. 
, Doch Yater Fritz erhob den Stock 
und sagte lächelnd: Habet acht, 
daß ihr mein Pferd nicht böse macht! 
2. Doch einst ein wilder Knabenschwarm 
den Kopf ihm machte gar zu warm.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.